Vion will Geschäftssparte "Ingredients" verkaufen

Der niederländische Fleischkonzern Vion will seine internationale Sparte „Ingredients“ zur Herstellung von Mehrwerterzeugnissen aus Schlachtnebenprodukten verkaufen, um seine Finanzlage zu „normalisieren“. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen die beiden Hauptaktivitäten „Ingredients“ und die Schweine- und Rindfleischsparte „Food“ zunächst operational, organisatorisch und rechtlich unabhängig voneinander fortgeführt werden. Eine Trennung von „Food“ sei allerdings nicht vorgesehen. Mittels Umstrukturierungen in den Niederlanden und Deutschland solle ein erheblicher Ergebnisaufschwung erzielt werden. Die zum Verkauf stehende Geschäftssparte „Ingredients“ verfüge über eine gesunde finanzielle Basis. Sie beliefere Kunden im Bereich von Pharmazie, Kosmetik, Food, Feed, Energie und Technik.Der Vion-Vorstand begründete seine Entscheidung unter anderem damit, dass die in den vergangenen Monaten erzielten Erträge aus den Verkäufen von Vion Food UK, Banner Pharmacaps und Oerlemans Foods insgesamt nicht ausreichten, um die bestehenden Verbindlichkeiten des Konzerns zufriedenstellend zu reduzieren. Inzwischen sei deutlich, dass sich so genannte „Impairments“ in Höhe von 500 Mio. € auf das Nettoergebnis und somit auf das Eigenkapital der Holding auswirken würden. Außerdem zwängen die insbesondere im europäischen Schweinesektor dauerhaft schlechten Marktbedingungen das Unternehmen, prägnante Entscheidungen zu treffen. Mit den Banken würden konstruktive Gespräche über einen selbstständigen Finanzhaushalt von „Food“ und „Ingredients“ geführt. Die strategischen Schritte würden zu materiellen Änderungen im Umfang und in der Zusammensetzung der Gruppe führen und somit in der Finanzberichterstattung des Unternehmens. Aus diesem Grund habe Vion nach Rücksprache mit dem externen Wirtschaftsprüfer beschlossen, die Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2012 auf einen späteren Zeitpunkt hinauszuschieben. Im Jahr 2011 erzielte der nicht börsennotierte Konzern einen Umsatz von 9,5 Mrd. €, wovon etwa 1,4 Mrd. € auf den Bereich „Ingredients“ entfielen. (AgE)