Weniger Dänenferkel nach Deutschland

Deutschland hat im vergangenen Jahr weniger Schweine aus Dänemark importiert, blieb aber wichtigster Kunde des Nachbarlandes. Wie der Dachverband der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) auf Basis von Daten des nationalen Statistikamtes mitteilte, verkauften die dänischen Exporteure 2015 die Rekordmenge von insgesamt 12,60 Millionen Schweinen ins Ausland; das waren 6,5 % mehr als im Vorjahr. Motor dieser Entwicklung war der florierende Ferkelexport, der bei Tieren mit einem Gewicht bis zu 50 kg um 6,9 % auf 12,09 Millionen Tiere zulegte.

Deutschland blieb 2015 mit insgesamt 6,80 Millionen Schweinen und einem Anteil an den Gesamtexporten von 54 % bedeutendster Abnehmer der dänischen Viehhändler, doch nahm die Liefermenge dorthin im Vorjahresvergleich um 173 200 Tiere oder 2,5 % erstmals seit langem wieder ab. Maßgeblich dafür war der Rückgang der Ferkelverkäufe ins Bundesgebiet um 2,6 % auf 6,44 Millionen Stück. Stattdessen gingen die dänischen Jungschweine vermehrt nach Polen; die entsprechenden Ausfuhren legten gegenüber 2014 um 22,1 % auf 4,55 Millionen Stück zu. Noch dynamischer entwickelte sich der Ferkelexport mit einem Zuwachs von 42,8 % auf fast 627 000 Tiere mit Italien.

Im vergangenen Jahr wurden zudem mehr dänische Zuchtschweine ins Ausland verkauft. Die Zahl der ausgeführten Zuchtsauen und -eber legte im Vorjahresvergleich um 15,4 % auf 185 300 Tiere zu. Hauptabnehmer war Deutschland mit 123 900 Stück. Rückläufig entwickelte sich dagegen das Exportgeschäft mit Schlachtschweinen. Im vergangenen Jahr wurden 293 300 Tiere mit einem Gewicht zwischen 50 kg und 160 kg, vornehmlich Schlachttiere, jenseits der Landesgrenzen verkauft; das waren 42 050 oder 12,5 % weniger als 2014. 
Für das laufende Jahr geht der dänische Dachverbrand L&F in seiner jüngsten Prognose davon aus, dass die heimische Schweineproduktion im Vergleich zu 2015 um etwa 180 000 Tiere oder 0,6 % auf 31,1 Millionen Schweine abnehmen wird. Der dänische Schweinebestand zu Jahresbeginn war mit 12,70 Millionen Tieren im Vorjahresvergleich jedenfalls stabil, auch wenn die Zahl der Sauen etwas geringer ausfiel. Bezüglich des Lebendexportes rechnen die Analysten aus Kopenhagen mit einer weitgehend unveränderten Ausfuhr von Schlachtschweinen. Der Ferkelexport soll jedoch weiter zunehmen und mit etwa 12,9 Millionen Stück das Vorjahresergebnis um 800 000 bis 900 000 Tiere übertreffen. Der stärkere Absatz von Ferkeln im Ausland dürfte sich dabei negativ auf das verfügbare Schlachtaufkommen auswirken. L&F geht davon aus, dass mit 17,91 Millionen Tieren gut 1 Million Schweine weniger an die Haken der dänischen Schlachtbetriebe kommen werden als 2015. AgE