DBV fordert praxistaugliche Novelle der TA Luft

Die geplanten Vorgaben für die Novelle der TA Luft - Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft - bei Stallbauten sind in weiten Teilen unverhältnismäßig und nicht praxistauglich. Sie werden Weiterentwicklungen in der Tierhaltung in Deutschland extrem behindern und verzögern. Das betont der Deutsche Bauernverband (DBV) angesichts der Vorschläge des Bundesumweltministeriums (BMUB) zur Novelle der TA Luft.

Nachdem die Vorschläge des BMUB in mehreren Fachgesprächen über ein Jahr intensiv diskutiert wurden, sollen sie nun innerhalb der Bundesregierung abgestimmt werden. Der DBV vermisse generell eine stärkere Abwägung zwischen Belangen des Emissionsschutzes und des Tierwohls, die sich bei Stallbauten meist entgegenstünden. Die gesellschaftlich gewollte und von den Bauern unterstützte Weiterentwicklung des Tierwohls darf nach Ansicht des DBV nicht ausgehebelt werden. Auch die geplanten Vorschriften zur Fütterung stehen laut DBV nach Experteneinschätzung im deutlichen Widerspruch zur politischen Forderung, mehr selbst erzeugte Futtermittel insbesondere aus Eiweißpflanzen einzusetzen.

Mit Nachdruck kritisiert der DBV die Forderung des BMUB zur Nachrüstung von bestehenden Stallanlagen mit Abluftreinigungsanlagen und die Vorschrift, vorhandene Güllebehälter innerhalb von wenigen Jahren mit Betondeckeln abzudecken. Diese Vorgaben kommen einer staatlich verordneten Stilllegung von Stallanlagen oder Güllebehältern gleich. Auch sei es nicht akzeptabel, europäische Vorgaben für die Tierhaltung national derart drastisch zu verschärfen.