Abluftreinigung: Nicht das Management unterschätzen

Aufgrund der verschärften Genehmigungssituation und den sich anbahnenden gesetzlichen Verschärfungen, wie etwa der Novelle der TA-Luft, müssen sich immer mehr Betriebe mit dem Thema Emissionsschutz auseinandersetzen. Das Stalltechnik-Unternehmen Big Dutchman hat sich speziell unter dem Gesichtspunkt der Abluftreinigungsanlagen mit diesem Thema im Rahmen einer Vortragsveranstaltung in Münster auseinandergesetzt.
Zu den Referenten zählte neben Beratern von Big Dutchman Oliver Ortlinghaus vom unabhängigen Ingenieurbüro LIUTEC. Er gab einen Einblick in die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen und die verschiedenen Abluftreinigungssysteme. Deutlich wurde dabei, welch enorme Entwicklung die Technik hinter sich hat. Angefangen mit simplen Biofiltern werden heute mit mehrstufigen Anlagen Geruch- und Ammoniakabscheideraten von weit über 90 % erreicht. Darauf folgte Sebastian Bönsch, der als Bauberater bei der LWK Niedersachsen die Genehmigungspraxis erläuterte und auch zu den Investitions- und Betriebskosten von Filteranlagen Stellung bezog. Er betonte dabei, dass der Einbau von Abluftwäschern zwar selbst in viehdichten Regionen neue Entwicklungsperspektiven schaffen kann, diese aber angesichts der steigenden Kosten ökonomisch gut abgewogen sein sollten.Hartmut Günster, Bauamtsleiter des Landkreises Cloppenburg, konnte anhand seiner Erfahrungen mit fast 400 Reinigungsanlagen, die in Cloppenburg betrieben werden, einiges zu den behördlichen Kontrollen erzählen. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten würden die Betriebe in seinem Landkreis das Management ihrer Filteranlagen immer besser in den Griff bekommen. Bei Überprüfungen seien Beanstandungen daher selten. 
Dr. Volker Siemers vom DLG Testzentrum schilderte in seinem Vortrag, wie umfangreich Abluftwäscher im Rahmen einer DLG-Zertifizierung geprüft werden. Lars Broer von der LUFA Nord-West gab darauffolgend Einblicke, wie Abnahmemessungen und Funktionsprüfungen in der Praxis erfolgen und auf welche Dinge dabei zu achten sind. An die Betriebsleiter gewandt führte er vor allem schlecht zugängliche Messpunkte als häufigstes Problem an.