LNS fordert Bestandsschutz im Abferkelbereich

Die deutsche Ferkelerzeugung steht momentan vor zahlreichen Herausforderungen. Um die Betriebe weiter rechtskonform bewirtschaften zu können, müssen in Kürze erhebliche Investitionen durchgeführt werden. Der Handlungsdruck resultiert u.a. aus den Änderungen des Tierschutzgesetzes und den Anforderungen des Magdeburger Urteils. Die gesetzlichen Vorgaben liegen damit erheblich oberhalb dessen, was Erzeuger in EU-Nachbarländern erfüllen.

Diese zunehmenden Wettbewerbsverzerrungen haben dazu geführt, dass Deutschland allein im letzten Jahr 11,8 Mio. Ferkel primär aus den Niederlanden und Dänemark importiert hat. Sollte nunmehr auch der Abferkelbereich mit neuen Haltungsvorgaben konfrontiert werden, so wie es die Agrarministerkonferenz Ende April diskutiert hat, würde dies das betriebliche Aus für zahlreiche Familienbetriebe bedeuten.

Daher fordert der Landesverband der Niedersächsischen Schweineerzeuge (LNS) für bestehende Betriebe einen zeitlich unbefristeten Bestandsschutz. Aufgrund der restriktiven Baugesetzgebung sind Umbauten momentan ohnehin nicht möglich. Neue gesetzliche Haltungsvorgaben können aus Gründen der Planungssicherheit nur für Neubauvorhaben erlassen werden, so der Landesverband. Falls Deutschland wieder einmal vorschnell voranprescht, werde dies zahlreiche Existenzen kosten, nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in den vor- und nachgelagerten Bereichen. Die Zahl der Sauenhalter habe sich bereits in den letzten fünf Jahren mehr als halbiert und damit zu enormen volkswirtschaftlichen Einkommensverlusten geführt und Familienbetriebe zur Aufgabe gezwungen, so der LNS.