Niedersachsen: Nur 5 AFP-Anträge für Schweineställe

In diesem Jahr wurden in Niedersachsen lediglich 69 Förderanträge für Agrarinvestitionen für alle Tierarten insgesamt gestellt. Hintergrund sind die veränderten Anforderungen an die Tierhaltung im niedersächsischen Agrarinvestitionsförderprogramm (AFP). Wie das Landvolk Niedersachsen und die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG) vergangene Woche berichteten, seien in den Vorjahren dagegen noch jährlich zwischen 600 und 1.000 Anträge bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen eingegangen. Die nun eingereichten Projekte hätten insgesamt ein Fördervolumen von 9,8 Mio. €. Somit könnten in diesem Jahr alle Antragsteller trotz der Reduzierung des Budgets von zuvor 40 Mio. € auf rund 10 Mio. € mit einer Bewilligung ihrer Anträge rechnen, erklärte der Landesbauernverband.

Zudem habe sich 2014 der Schwerpunkt verschoben. Es würden zwar noch in 55 Fällen Stallbauten gefördert, wovon 35 Stück der Rinder-, Schaf- und Ziegenhaltung, 16 der Geflügelhaltung und fünf der Schweinehaltung zuzurechnen seien. 
Die übrigen Anträge beinhalten im Wesentlichen Silopaletten sowie Obst- und Kartoffellagerhallen.

Das Landvolk erinnerte daran, dass nur noch Stallbauinvestitionen förderfähig seien, die besondere Anforderungen im Bereich Tierschutz erfüllten. Für viehhaltende Betriebe gelte, dass der Bestand nach Abschluss der Investition 2 Großvieheinheiten (GVE) je Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) nicht überschreiten dürfe, bestimmte Obergrenzen bei den Tierzahlen eingehalten werden und Güllelagerkapazitäten für mindestens neun Monate vorhanden sein müssten. Aufgrund dieser restriktiven Vorgaben habe sich mit dem starken Antragsrückgang auch die regionale Verteilung der Anträge verschoben.

Andreas Lindenberg, der bei der NLG unter anderem für Bauvorhaben des Agrar- und Ernährungssektors verantwortlich ist, wies darauf hin, dass die Investitionsneigung im Agrarbereich allgemein rückläufig sei. In besonderen Maße werde dies jedoch bei AFP-Projekten deutlich. Laut NLG wird das Landwirtschaftsministerium im Frühjahr 2015 eine weitere Antragsphase eröffnen. Je nachdem, ob die Mittel ausgeschöpft würden, könnte eine dritte folgen.