Rentenbank: Erstmals mehr Geflügel- als Schweineställe finanziert

Die Landwirtschaftliche Rentenbank hat im vergangenen Kalenderjahr beim Neugeschäft mit zinsgünstigen Programmkrediten fast den 2015 verzeichneten Rekordwert erreicht. Wie der Vorstandssprecher des Finanzinstituts, Dr. Horst Reinhardt, im Rahmen der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt mitteilte, lag die Summe der neu vergebenen Förderfinanzierungen bei rund 7,69 Mrd. €, nach 7,81 Mrd. € im Jahr zuvor. Ein Grund war, dass die Kreditnachfrage in der Fördersparte „Landwirtschaft“ um ein Viertel auf 2,38 Mrd. € zurückging.In der Fördersparte „Agrar- und Ernährungswirtschaft“ stiegen die Kreditzusagen indes um gut ein Fünftel auf 954 Mio. €. Ein Schwerpunkt der Förderung sei umwelt- und tiergerechtes Wirtschaften, erklärte der Vorstandschef. Im ersten Quartal 2017 verzeichnete die Rentenbank eine deutlich anziehende Nachfrage nach den Programmkrediten; das Neugeschäft wuchs um 31 % auf rund 2,0 Mrd. €. In der Landwirtschaft werde wieder mehr investiert, stellte Reinhardt dazu fest.Dabei fragten die landwirtschaftlichen Unternehmen im ersten Quartal 2017 insbesondere mehr Finanzierungen für Maschinen, Betriebsmittel und Agrarflächen nach. Das Neugeschäft mit Gebäudeinvestitionen habe dagegen leicht unter dem entsprechenden Vorjahresniveau gelegen. Im Geschäftsjahr 2016 bildete dieses Segment - trotz eines deutlichen Rückgangs um gut ein Viertel - mit 814 Mio. € noch immer den Schwerpunkt der zugesagten Finanzierungen in der Sparte „Landwirtschaft“. Vor allem für Rinder- und Schweineställe hätten die Betriebe weniger Kredite nachgefragt. Für Geflügelställe habe die Bank hingegen ein höheres Finanzierungsvolumen zusagen können, so Reinhardt. Wie Dr. Christian Bock dazu ergänzend feststellte, wurden erstmals in der Geschichte der Rentenbank mehr Geflügelställe finanziert als Schweineställe. Er begründete dies mit der anhaltend guten Nachfrage nach Hähnchenfleisch, denn die Förderung habe vor allem Mastgeflügelanlagen betroffen. AgE