Stationsprüfung bleibt wichtig

Die Endprodukteber der bayerischen KB-Stationen werden auf Station getestet. In anderen Bundesländern ist die Feldprüfung weit verbreitet. Somit stellt sich die Frage, ob diese nicht auch in Bayern umzusetzen ist.Hierzu hat die LfL Grub in Kooperation mit der TLL Thüringen eine Un­tersuchung initiiert. 137 Piétraineber der Station Neustadt/Aisch wurden parallel in der LPA Schwarzenau und im Feld getestet. Die Testanpaarungen fanden in einem Thüringer Praxisbetrieb mit 400 Sauen statt.Die Nachkommen wurden individuell gekennzeichnet. Von 7.378 Masthybriden konnten die Mast- und Schlachtleistung erfasst werden. Diese wurden den LPA-Leistungen der überwiegend weiblichen Nachkommen gegenübergestellt. Ergebnis: Bei den Zunahmen lagen die Leistungen im Feld und in der LPA auf ähnlichem Niveau, beim Fleischanteil erreichten die LPA-Tiere höhere Werte.
Im zweiten Schritt wurden die Heri­tabilitäten bzw. die genetischen Korrelationen zwischen den Werten aus der Feld- und Stationsprüfung ermittelt. Bei der Erblichkeit zeigte sich bei fast allen Merkmalen große Übereinstimmung. Nur für den Fleischanteil fand sich eine Differenz. Auch waren die genetischen Korrelationen sehr hoch. Für das Speckmaß und den Muskel­fleischanteil lagen diese sogar über 0,90.Dies belegt, dass Stationsergebnisse in hohem Maße in die Praxis übertragen werden können. Es besteht nicht die Gefahr, dass in einer Stationsprüfung die falschen Tiere selektiert werden. Die Berücksichtigung der Felddaten in der Zuchtwertschätzung führt nur zu moderaten Änderungen der Rangierung der Eber.Schlussfolgerung: Die Feldprüfung kann eine sinnvolle Ergänzung zur Stationsprüfung sein. Unter bayerischen Verhältnissen ist sie jedoch schwer zu organisieren. Der Hauptnachteil des Feldtests ist das eingeschränkte Merkmalsspektrum. So lässt sich die Futterverwertung als wichtiges ökonomisch und ökologisch relevantes Merkmal oder die Fleischqualität nur unter LPA-Bedingungen erfassen.

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