Dünge-VO: Berlin meldet neue Verschärfungen an Brüssel

Trotz scharfer Kritik sind Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Bundesumweltministerin Svenja Schulze am Mittwoch dieser Woche erneut mit einem Maßnahmenpaket zur Verschärfung der Düngeverordnung nach Brüssel gereist. Neben zahlreichen Maßnahmen für alle landwirtschaftlichen Flächen haben es insbesondere die Verschärfungen für die sogenannten roten Gebiete mit hoher Nitratbelastung in sich:

  • Die Stickstoffdüngung soll pauschal um 20 % unter den pflanzenbaulichen Bedarf abgesenkt werden.
  • Die bereits geltende Obergrenze von 170 kg Stickstoff aus Wirtschaftsdünger soll künftig auch schlagbezogen gelten.
  • Bei Sommerkulturen soll der Anbau von Zwischenfrüchten verpflichtend werden.
  • Die Herbstdüngung soll bei Wintergerste, Winterraps und Zwischenfrüchten ohne Futternutzung verboten werden.
  • Die Sperrfrist zu Ausbringung von Festmist und Kompost wird auf den Zeitraum vom 1. November bis 31. Januar ausgedehnt.
  • In phosphatsensiblen Gebieten sollen vom 1. November bis 31. Januar keine P-Dünger mehr ausgebracht werden dürfen.

Die beiden Bundesministerinnen haben das neue Düngepaket an den EU-Umweltkommissar Karmenu Vella übergeben. Die Beteiligten bezeichneten die Gespräche als konstruktiv. Unklar bleibt dennoch, ob Brüssel das neue Maßnahmenpaket anerkennen wird. Fest steht, dass Berlin an einer schnellen Umsetzung bis zum Frühjahr 2020 festhalten will.