Absetzdurchfall: Futteraufnahme im Fokus

Auch die Futteraufnahme im Abferkelstall beeeinflusst das Auftreten von Absetzdurchfall.

Das Absetzen von der Muttersau gehört zu den schwierigsten Phasen im Leben eines Ferkels. Durch den Verlust der Mutter, der gewohnten Umgebung, der Buchtengenossen sowie insbesondere durch die Umstellung von Milch auf festes Futter steigt die Gefahr, dass Durchfälle auftreten stark an.
Bei der Vermeidung von Absetzdurchfällen spielt eine gleichmäßige und stabile Futteraufnahme der Ferkel eine entscheidende Rolle. In wie weit die Futteraufnahme die Entstehung von Absetzproblemen und die Leistung dieser Ferkel im weiteren Verlauf beeinflusst, sollte eine Studie am Nutrition Innovation Centre (NIC) des Futtermittelherstellers ForFarmers zeigen. Das NIC hat die Studie in Zusammenarbeit mit Studenten der Universitäten Wageningen (NL) und Löwen (BE) durchgeführt. Hierbei wurden das Fressverhalten sowie die Futteraufnahme von 412 Saugferkeln mit Kameras erfasst. Zudem wurde die Kotkonsistenz der Ferkel bestimmt.
Die Ergebnisse:

  • Nach Beginn der Aufzucht verschlechtert sich die Kotkonsistenz. Das größte Risiko von Durchfällen bestand um den 5. bis 6. Aufzuchttag. Danach verbesserte sich die Kotkonsistenz schnell.
  • Es bestehen große Unterschiede im Fressverhalten zwischen und innerhalb eines Wurfes.
  • Ferkel mit guter Futteraufnahme in der Säugephase haben ein deutlich geringeres Risiko für Absetzferkeldurchfall.
  • Die Zitzenposition hat kaum einen Einfluss auf Absetzferkeldurchfälle.
  • Da der Anteil der fressenden Ferkel im Wurf zunimmt, je älter die Ferkel werden, hat das Absetzalter einen großen Einfluss.

Fazit: Ferkel mit stabiler Futteraufnahme in der Säugephase haben ein deutlich geringeres Risiko für Absetzdurchfälle. Deshalb sollte der Betrieb mehrmals täglich eine kleine Portion frischen Prestarter vorlegen. Am besten ist der Trog in der Nähe des Sauenkopfes positioniert.