Neues Projekt zu Mikroalgen im Mastfutter

In Sachsen sollen Mikroalgen auf den Speiseplan für Mastschweine kommen. Wie das Landwirtschaftsministerium in Dresden in der vergangenen Woche mitteilte, wird ein entsprechendes Forschungsprojekt im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaften (EIP AGRI) vom Land mit 690.000 € aus Mitteln des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum (EPLR) gefördert. Dabei will die Agraset-Agrargenossenschaft in Naundorf im Landkreis Mittelsachsen mit ihrem Projekt „AlgaPork“ ganz neue Wege in der Schweinefütterung gehen. Es soll eine neue Futtermischung in der Schweinemast mit Mikroalgen getestet werden, die in einer Versuchsanlage mit einem Photobioreaktor selbst produziert werden. Verschiedene Fütterungsversuche und Untersuchungen zur Entwicklung der Tiere gehören ebenso zum Projektplan wie die Überwachung der Algenkultivierung. „Das Vorhaben der Agraset-Agrargenossenschaft ist in dieser Art einzigartig“, stellte Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt fest. Es sei genau dieser Mut und dieses innovative Denken über den Tellerrand hinaus, die es brauche, um die Landwirtschaft noch nachhaltiger zu gestalten. Der Nahrungszusatz Mikroalgen ist in der Schweinemast neuartig, weshalb die Universität Rostock das Vorhaben wissenschaftlich begleiten wird. Der zum Einsatz kommende Photobioreaktor ist dem Ministerium zufolge eine patentierte technische Entwicklung der GICON Großmann Ingenieur Consult GmbH. Das sich selbstsäubernde, temperaturregulierbare System ist ganzjährig im Freien einsetzbar. Durch den teilweisen Ersatz herkömmlicher Futterstoffe könne perspektivisch die Fläche des landwirtschaftlichen Futteranbaus verringert werden, erhofft sich das Dresdener Agrarressort. Für das kommende Jahr seien Vorversuche hinsichtlich der Futtermittelakzeptanz der Algen bei Schweinen sowie der Konzeption und Planung der Anlage geplant. Anfang 2021 solle dann mit der Errichtung begonnen werden.