Weniger P: Was machen die Knochen?

In einer Versuchsreihe mit Mastschweinen wurden die Auswirkungen einer unterschiedlichen Phosphorversorgung auf die Knochenstabilität untersucht.

Derzeit wird empfohlen, Schweine ab 60 kg LG ganz ohne mineralischen Phosphor im Mineralfutter zu mästen. Hintergrund ist, dass die P-Ausscheidungen über die Gülle drastisch gesenkt werden sollen. Doch welche Auswirkungen hat die P-Absenkung auf die Knochenstabilität?
Um diese Frage zu beantworten, wurde ein entsprechender Versuch am Lehr-, Versuchs-und Fachzentrum Schwarzenau (LVFZ) durchgeführt. 96 Mastläufer der Rasse Pi x (DLxDE) wurden nach Lebendmasse, Abstammung und Geschlecht gleichmäßig auf folgende Behandlungsgruppen aufgeteilt:

  • Kontrolle: 2,5 % P im Mineralfutter;
  • Reduzierungsstufe 1: 2,5 % P im Mineralfutter der Anfangs-und Mittelmast, 0,1% P im Mineralfutter der Endmast (ab 90 kg LM);
  • Reduzierungsstufe 2: 2,5 % P im Mineralfutter der Anfangsmast, 0,1% P im Mineralfutter der Mittel-und Endmast (ab 60 kg LM);
  • Reduzierungsstufe 3: durchgehend 0,1 % P im Mineralfutter.

In allen Mineralfuttermitteln waren 30 000 Einheiten (FYT) einer 6-Phytase enthalten. Die Mastschweine wurden in acht Buchten zu je zwölf Tieren auf Betonspalten ohne Einstreu gehalten. Nach der Schlachtung wurde von 67 Tieren der Oberarmknochen ausgelöst. Im Labor der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf wurde bei 32 Knochen der Trockenmasse-und Aschegehalt sowie die Ca-und P-Gehalte in der Asche bestimmt.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:

  • Durch die Reduzierung des P-Gehaltes im Mineralfutter verminderten sich die P-Ausscheidungen um 6 bis 20 %.
  • Die Herausnahme von mineralischem P aus den Rationen beeinflusste im vorliegenden Versuch weder die Mast- noch die Schlachtleistungen signifikant.
  • In Bezug auf den Aschegehalt im Oberarmknochen wurden mit Gehalten vom 65,8 bis 67,6 % keine signifikanten Unterschiede festgestellt.
  • Auf den P- und Ca-Gehalt in der Knochenasche zeigte die P-Reduzierung im Mineralfutter keinen gerichteten Effekt. Signifikant höhere Werte ergaben sich in der Gruppe mit 0,1% P im Mineralfutter in der Endmast.

Fazit: Die Herausnahme von mineralischem P aus dem Mineralfutter beeinflusste im vorliegenden Versuch weder die Leistungen noch den Aschegehalt bzw. Ca- und P-Werte im Oberarmknochen. Bei ausreichend hohem P-Gehalt im Getreide und Zulage von Phytase kann ab ca. 60 kg LM im Mineralfutter auf mineralischen P verzichtet werden.

Originalbericht...