ASP: Stand-Still im Norden Chinas

Die chinesische Regierung zieht im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) alle Register und hat im gesamten Norden und Teile des Osten eine Transportsperre für lebende Schweine und Schweinefleischprodukte verhängt. Außerdem dürfen keine Märkte mit Lebendvieh mehr veranstaltet werden.

Das Verbot deckt etwa die Hälfte des asiatischen Landes ab. Mit dieser drastischen Maßnahme will die Regierung verhindern, dass sich die Seuche weiter als über die sechs offiziell betroffenen Provinzen Heilongjiang, Liaoning, Henan, Anhui, Jiangsu und Zhejiang ausbreitet. Zum jetzt ausgerufenen Sperrgebiet gehört auch die Weltstadt Shanghai.

Für Chinas Pläne die Selbstversorgung beim Schweinefleisch zu steigern, ist der Ausbruch der ASP ein herber Rückschlag. In den vergangenen Jahren waren es vor allem branchenfremde Investoren, die mit ihrem Geld große Schweineanlagen errichteten. Da niemand weiß, welche wirtschaftlichen Konsequenzen die Seuche noch nach sich ziehen wird, hat die Schweinehaltung als Kapitalanlage massiv an Attraktivität verloren.

Hinzukommt die Verunsicherung unter den Verbrauchern. Viele wissen nicht, dass die ASP für den Menschen ungefährlich ist und meiden deshalb heimisches Schweinefleisch. Um diese Ängste nicht weiter zu schüren hat die Regierung die Berichterstattung zu neuen ASP-Fällen untersagt. Für die großen Schweinefleischexporteure wie Deutschland oder Spanien kann die Krise in der chinesischen Schweinehaltung gute Geschäfte mit sich bringen. Zumal der starke Konkurrent USA mit Strafzöllen zu kämpfen hat.