ASP: EU nimmt Rumänien und Polen in die Pflicht

In Rumänien und Polen greift die Afrikanische Schweinepest (ASP) weiter um sich. In den vergangenen Wochen wurde die Seuche nicht nur bei hunderten Wildschweinen und Hinterhofhaltungen nachgewiesen. Auch mehrere Großanlagen, darunter ein rumänischer Standort mit 45.000 Schweinen, mussten gekeult werden.
Die Europäische Union fordert nun von beiden Ländern ein engagierteres und effektiveres Bekämpfungsmanagement. Zuvor hatte Rumäniens Landwirtschaftsminister Petre Daea mehr Solidarität und Finanzhilfen bei der ASP-Bekämpfung gefordert. EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis wiederum appellierte an die rumänische Delegation, amtliche Stellen sektorenübergreifend einzubinden, um veterinärmedizinische Maßnahmen durchzusetzen. Zudem forderte stärkere Kontrollen der vielen Kleinbetriebe und ein besonderes Augenmerk auf mögliche illegale Vermarktungswege für Schweine und Schweinefleisch aus Drittstaaten.In Polen wird nach Aussagen des Landwirtschaftsminister Jan Krzystof Ardanowski jetzt doch nicht an der Ostgrenze des Landes ein 1 100 km langer Zaun zum Schutz vor einwandernden Wildschweinen gebaut. Wie polnische Medien am vergangenen Donnerstag berichteten, rückte die Regierung von dem rund 55 Mio. € teuren Plan ab, nachdem die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Errichtung solch eines „Megazauns“ als ineffektiv eingestuft hatte. Ardanowski kündigte an, dass die ursprünglich für den Zaun vorgesehenen Mittel nun für die Verbesserung der Biosicherheit in landwirtschaftlichen Betrieben verwendet werden sollten. Es werde auch überlegt, ein Teil der Gelder für Jagdvereine entlang der Grenze bereitzustellen.

Empfehlungen der Redaktion

Rumänien: ASP verursacht große Schäden

von Niggemeyer, Heinrich