ASP zieht in China weite Kreise

Das chinesische Agrarministerium hat vor vier Tagen einen dritten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einer Schweinehaltung in Lianyungang (Provinz Jiangsu) bestätigt. Dort sollen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge 88 Tiere an der hochinfektiösen Seuche gestorben sein. Anschließend habe man bei Untersuchungen insgesamt mehr als 615 infizierte Hausschweine entdeckt. Der Ort liegt 1.300 km südlich vom ersten Ausbruchsort Shenyang in der Provinz Liaoning.

Von besonderer Brisanz sind die Umstände des zweiten ASP-Falles, der am 17. August bestätigt wurde. Hier wurden auf einem Schlachthof der WH-Group Ltd. in Zhengzhou – dem weltgrößten Schweineproduzenten - infizierte Schweine entdeckt. Die Tiere wurden zuvor über 2.000 km durch die schweinedichte Region Henan zum Schlachthof gefahren. Dort angekommen waren rund 30 der 260 angelieferten Tiere verendet. Eine sofort eingeleitete Untersuchung bestätigte den ASP-Verdacht. Die anderen gut über 1.300 Schweine, die sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Schlachthof befanden, wurden sofort gekeult. Außerdem wurde der Schlachtbetrieb unter Quarantäne gestellt und für sechs Wochen stillgelegt.

Derweil scheint sich der Verdacht zu erhärten, dass es bereits im April dieses Jahres zum ASP-Erstausbruch kam. Ein Kleinsterzeuger soll den ASP-Ausbruch in seinem Bestand verschwiegen und die Infektionskette durch den Verkauf von Ferkeln in Gang gebracht haben.

Darüber wie die Seuche überhaupt nach China gelangt ist, wird noch spekuliert. Die chinesischen Behörden gehen davon aus, dass das Virus von Russland eingetragen wurde. Dies bestätigen auch genetische Untersuchungen des Ausbruchs in Shenyang (Liaoning). Sie ergaben eine Übereinstimmung mit Isolaten aus Georgia 2007, Krasnodar 2012, Irkutsk 2017 und Estland 2014.