Berlin will ASP-Zaun in Polen

Deutschland will den Zaunbau personell und finanziell unterstützen.

Deutschland macht sich für den Bau eines massiven Wildschutzzauns auf polnischer Seite stark. Dies erklärte Brandenburgs Gesundheits- und Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) nach einem Treffen deutscher und polnischer Experten zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Der Zaun im polnischen Grenzgebiet soll verhindern, dass infizierte Wildschweine ins bislang ASP-freie Deutschland laufen. Die deutsche Seite wird sich laut Nonnemacher personell und finanziell an dem Zaun auf polnischem Staatsgebiet beteiligen. Wobei die Details der Baumaßnahme noch besprochen werden sollen. Außerdem ist für den Zaunbau noch die Zustimmung der Agrarministerien der beiden Länder erforderlich. Auch Polen selbst will die bislang wenig effektive ASP-Bekämpfung weiter verbessern. Hierzu stellt Warschau einen Sonderfonds in Höhe von umgerechnet 31,1 Mio. Euro bereit. Hiermit will die Regierung vor allem die Biosicherheit auf den Schweinebestrieben finanzieren sowie Prämien für das Bejagen und Auffinden von Wildschweinen ausschreiben. Zudem soll der Fonds dem Bau weiterer Wildschutzzäune dienen und Entschädigungen an gekeulte Betriebe auszahlen. Der polnischen Veredlungsbranche gehen die aktuellen Maßnahmen aber nicht weit genug.In einem Brief fordert der Nationale Verband der Schweineproduzenten (Polpig) die Regierung zu weiteren Schritten auf. Das Branchenbündnis schlägt u.a. die Ernennung eines ASP-Koordinators vor, der die bisher zuständigen Ministerien ersetzen soll. Polpig fordert außerdem die Einrichtung eines zentralen Krisenstabs. Weiterhin will der Verband die Bejagung der Wildschweine erheblich ausbauen. Hierzu sollen auch Spürhunde für die Suche nach Fallwild zum Einsatz kommen.