China räumt mangelhafte ASP-Bekämpfung ein

Die chinesische Regierung hat vergangene Woche ungewohnt offen Unzulänglichkeiten bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) eingeräumt. In einer Stellungnahme des Staatsrates wurde betont, dass seit dem ersten Ausbruch im August 2018 zahlreiche Maßnahmen gegen eine weitere Verbreitung ergriffen und auch Fortschritte erzielt worden seien. Doch gebe es immer noch Schwächen bei der Seuchenbekämpfung. So würden trotz Verbot noch zu viele Küchenabfälle verfüttert, die Kontrollen der Schweinehaltung und des Tiertransports seien nicht streng genug, und es gebe nicht ausreichend Kapazitäten für die Untersuchung auf das ASP-Virus beim Schlachten und in der Fleischverarbeitung. In allen Bereichen und Marktstufen werde es jedoch Verbesserungen und verstärkte Kontrollen der Biosicherheit geben, kündigte der Staatsrat an.

Er empfahl zudem, Großbetriebe zu fördern und die Zahl von kleinen Betrieben sowie die Freilandhaltung zu verringern. Chinas stellvertretender Landwirtschaftsminister Yu Kangzhen berichtete gegenüber Journalisten, dass es von August 2018 bis 30. Juni 2019 insgesamt 143 ASP-Ausbrüche gegeben habe - davon 44 in diesem Jahr - und 1,16 Mio. Schweine gekeult wurden. In 131 Fällen und 25 Provinzen hätten die Seuchenrestriktionen wieder aufgehoben werden können. Experten gehen allerdings davon aus, dass die offiziellen Zahlen in China unvollständig sind, insbesondere wenn man sie mit Vietnam vergleicht, wo allein seit Februar 2019 nach Regierungsangaben bereits 2,9 Mio. Schweine oder 10 % des Gesamtbestandes gekeult wurden. AgE