Corona-Neuinfektionen: Tönnies muss Produktion drosseln

Aufgrund zahlreicher Corona-Infektionen in der Belegschaft muss Tönnies seine Produktion in Rheda-Wiedenbrück runterfahren.

Das Schlachtunternehmen Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) kämpft aktuell gegen zahlreiche Corona-Neuinfektionen in der Belegschaft. Ende Mai erklärte der Branchenprimus noch, dass man durch das konsequente Umsetzen behördlicher und eigener Maßnahmen eine größere Infektionswelle wohl abwehren konnte. Nun sind nach eigenen Angaben innerhalb von sieben Tagen 128 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden. Allein zwischen Freitag und Montag meldete der Kreis Gütersloh 48 Neuinfektionen, wovon 46 Fälle in direkter Verbindung zum Schlachtbetrieb Tönnies stehen sollen.

Aufgrund des neuen Corona-Hotspots hat der Landrat Konzernchef Clemens Tönnies zu einem Gespräch ins Kreishaus einbestellt. Der Kreis hat die Sorge, dass durch die neue Infektionswelle die Zahl der Neuerkrankten die Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner knackt. Denn Bund und Länder haben sich darauf verständigt, dass ab diesem Schwellenwert geprüft wird, ob im betroffenen Kreis bzw. der kreisfreien Stadt wieder kontaktbeschränkende Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Clemens Tönnies soll beim Gespräch mit dem Kreis zugesichert haben, dass man alles unternehmen wird, um die Infektionszahlen wieder zu senken. In Absprache mit den Behörden werden nochmal alle Mitarbeiter der betroffenen Zerlegung getestet. Außerdem sollen jetzt in diesem Arbeitsbereich deutlich weniger Mitarbeiter arbeiten, um die Abstände größer ziehen zu können. In Konsequenz wird Tönnies den Ausstoß seiner Schweinezerlegung spürbar zurückfahren müssen.