Dänemark: Jojo-Effekt beim Antibiotikaverbrauch

Die Schweinehalter in Dänemark haben 2012 im Vergleich zum Vorjahr 5,5 % mehr Antibiotika eingesetzt. Nachdem der Antibiotikaverbrauch durch die Einführung des Gelbe-Karte-Systems zuvor mehrere Jahre hintereinander immer weiter gesenkt werden konnte, stieg er also im vergangenen Jahr wieder deutlich an wie das Kopenhagener Landwirtschaftsministerium mitteilte. Wird der im gleichen Zeitraum erfolgte Rückgang der dänischen Schweinefleischerzeugung von 2,0 Mio. t auf 1,9 Mio. t berücksichtigt, ergibt sich nach der Berechnung des Agrarressorts sogar ein Zuwachs von 10,5 %. Dies deckt sich auch mit der Entwicklung des Verkaufs von Antibiotika für Schweine, der zwischen Januar 2012 und Januar 2013 um 12 % gestiegen sein soll. „Eine solche Zunahme des Antibiotikaverbrauchs innerhalb nur eines Jahres ist alarmierend“, stellte die dänische Landwirtschaftsministerin Mette Gjerskow mit Blick auf die aktuellen Zahlen fest. Dass ein krankes Tier behandelt werden müsse, stehe außer Frage, so die Ministerin. Allerdings würden die Landwirte auch in der Pflicht stehen, alles zu tun, um den Einsatz dieser Medikamente zu minimieren. Gjerskow rief deswegen zu einer gründlichen Ursachenanalyse auf, um den beobachteten Anstieg zu erklären. Gebe es Änderungsbedarf an bestimmten Punkten der Produktionskette, werde sie alle Beteiligten an den „runden Tisch“ holen und neue Ansätze zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes diskutieren. (AgE)