Dänemark plant internationales Antibiotika-Resistenzzentrum

In Dänemark soll ein global tätiges Antibiotika-Resistenzzentrum entstehen. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) unterstützt die Initiative Dänemarks. Denn das Land nehme international eine Vorreiterrolle bei der Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in der Schweineerzeugung ein.

Das dänische Landwirtschaftsministerium hat nun gemeinsam mit der FAO einen Bericht herausgebracht, in dem die Schlüsselfaktoren aufgelistet werden, mit deren Hilfe das Land die Verwendung von Antibiotika in den Schweineställen in den letzten 20 Jahren drastisch gesenkt hat. Nach Angaben des Lebensmittelinstituts der Dänischen Technischen Universität (DTU) konnten die Tierhalter den Antibiotikaverbrauch zwischen 2013 und 2017 insgesamt um 14 % reduzieren, obwohl die Zahl der erzeugten Schweine im gleichen Zeitraum um fast 4 Mio. Stück auf 32 Mio. Tiere anstieg.

Nach Darstellung des Kopenhagener Agrarressorts und der FAO haben frühzeitig aufgelegte und seitdem intensiv betriebene Monitoringprogramme eine wichtige Rolle gespielt. Diese hätten geholfen, den Einsatz von Antibiotika genau nachzuverfolgen und mögliche Fehlentwicklungen in der Tierproduktion aufzudecken und abzustellen. Genauso wichtig sei der verpflichtende Einsatz von beratenden Veterinären, die Schweinehalter beim Gesundheitsmanagement, dem Tierwohl und der Seuchenprävention unterstützten.

Als Erfolgsrezept hat sich nach Ansicht des Ministeriums auch das dänische „Gelbe-Karte-System“ für Betriebe mit einem hohen Antibiotikaverbrauch erwiesen. Dabei erhalten Schweinehalter mit zu hohen Verbrauchswerten ab einem bestimmten Schwellenwert eine amtliche Warnung und müssen sich einer obligatorischen Beratung zur Haltung und Behandlung erkrankter Tiere unterziehen, um den Einsatz von Antibiotika zu senken. Der Erfolg der Maßnahme wird im Anschluss überprüft.