EU: Schärfere Antibiotika-Regeln auf den Weg gebracht

Tierärzte und Tierhalter in der Europäischen Union müssen sich auf strengere Regeln für die Abgabe und den Einsatz von Antibiotika einstellen. EU-Kommission, Rat und Europaparlament verständigten sich vergangene Woche darauf, dass bei Erkrankung eines Tieres im Bestand die noch gesunden Tiere nicht mehr prophylaktisch mit Antibiotika behandelt werden dürfen. Dies soll in Zukunft nur noch in absoluten Ausnahmefällen und lediglich für Einzeltiere erlaubt sein. Zudem sollen die sogenannten Reserveantibiotika ausschließlich dem Menschen vorbehalten bleiben.Vorgesehen ist darüber hinaus, dass Tierärzte dazu verpflichtet werden, im Falle einer prophylaktischen oder metaphylaktischen Verschreibung von antimikrobiellen Mitteln eine schriftliche Begründung dafür ausstellen müssen. Das betreffende Tier muss zudem zuvor klinisch untersucht werden.Die Abstimmung im federführenden EU-Umweltausschuss ist für den 20. Juni angesetzt. Das Parlamentsplenum wird sein Votum zu den neuen Regelungen voraussichtlich im September oder Oktober abgeben. Eine Zustimmung des Rats wird bereits in dieser Woche vom Ausschuss der Ständigen Vertreter der EU-Mitgliedstaaten (COREPER) erwartet. AgE