Größere Wildschweinstrecken in den Bundesländern

Die Jäger in Bayern haben in der Jagdsaison 2017/18 so viele Wildschweine wie noch nie erlegt. Das Landwirtschaftsministerium in München bezifferte die „Rekordstrecke“ auf mehr als 95 000 Tiere; das waren 34 000 Schwarzkittel mehr als im Vorjahreszeitraum. Ressortchefin Michaela Kaniber lobte den „unermüdlichen Einsatz der Jäger und ihre gute Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern“. Das sei ein wichtiger Beitrag, um die negativen Folgen der ständig wachsenden Zahl an Wildschweinen wie Wildunfälle, Flurschäden und Seuchengefahr einzudämmen. Gerade mit Blick auf die aus Osteuropa herannahende Afrikanische Schweinepest (ASP) sind laut Kaniber die Anstrengungen der Jäger von hoher Bedeutung, weil ein Ausbruch gravierende Folgen für Tiere, Landwirtschaft, Wirtschaft und Jagd haben würde. Weil die Wildschweine das Virus übertragen könnten, sei eine intensive Bejagung unverzichtbarer Bestandteil einer effizienten Vorsorgestrategie.

Bereits 2015 hatte das Landwirtschaftsministerium ein Maßnahmenpaket zur Reduzierung des Schwarzwildbestandes auf den Weg gebracht und so Spielräume für ortsspezifische Lösungen geschaffen - zum Beispiel die verstärkte revierübergreifende Zusammenarbeit bei Bewegungsjagden und bei der Koordination von Anlockfütterungen, die Verwendung von Nachtsichttechnik, den Einsatz von Saufängen und die Anlage von Bejagungsschneisen. Seit dem vergangenen Dezember wird zudem eine Aufwandsentschädigung von 20 € pro erlegtem Tier gezahlt.

Ähnlich wie die bayerischen haben auch die thüringischen Jäger im abgelaufenen Jagdjahr deutlich mehr Wildschweine erlegt als in der Saison davor. Das Erfurter Landwirtschaftsministerium gibt die aktuelle Jagdstrecke beim Schwarzwild mit 41 897 Stück an, was einem Anstieg von rund 35 % gegenüber 2016/17 entspricht. Erhebliche jährliche Schwankungen sind ihm zufolge insbesondere bei den Wildschweinen normal. Habe die Jagdstrecke beispielsweise 2012/13 bei 37 400 Tieren gelegen, sei sie im Folgejahr um 40 % kleiner ausgefallen, erläuterte das Agrarressort. AgE