Isofluran-Betäubung durch Landwirt möglich

Sauenhalter dürfen ihre Ferkel vor einer Kastration künftig selbst betäuben. Der Bundestag billigte in der Nacht zum Freitag eine entsprechende Verordnung von Agrarministerin Julia Klöckner (CDU), die nur noch vom Bundesrat beschlossen werden muss.
Die Neuregelung ermöglicht es Landwirten, die Ferkel nach einer entsprechenden Schulung mit dem Gas Isofluran zu betäuben. Um den entsprechenden Sachkundenachweis zu erlangen, müssen die Bewerber mindestens 18. Jahre alt sein sowie eine einschlägige Berufsausbildung bzw. Studium oder berufliche Erfahrung im Umgang mit Ferkeln nachweisen können. Zudem müssen sie einen theoretischen Lehrgang sowie eine Praxisphase unter Anleitung eines fachkundigen Tierarztes mit anschließender Prüfung absolvieren.
In Deutschland wird ein Großteil der männlichen Ferkel wenige Tage nach der Geburt kastriert. Das soll verhindern, dass das Fleisch von Ebern einen strengen Geruch und Beigeschmack bekommt. Ursprünglich sollte eine betäubungslose Kastration schon von diesem Jahr an verboten sein. Diese Frist wurde letzten Herbst noch einmal bis Ende 2020 verlängert. Die Bundesregierung will nun die Sauenhalter beim Kauf von Narkosegeräten für eine schmerzlose Ferkelkastration mit insgesamt 22 Mio. € unterstützen. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf ein Papier des Landwirtschaftsministeriums an den Agrarausschuss im Bundestag. Der Start der Förderung sei noch 2019 möglich, schreibt Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel.

Hier geht es zur Verordnung 👇🏻

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/100/1910082.pdf