Kastration: BMEL enttäuscht Landwirte

Nur noch gut neun Monate bleiben bis zum Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration. Und am Markt zeichnet sich immer stärker ab, dass weder die Ebermast noch die Immunokastration als Alternativen ausreichen werden. Denn hier gibt es zu wenig Akzeptanz bei den Fleischkunden im In- und Ausland. Auch die Kastration mit Narkose durch den Tierarzt ist wegen der hohen Kosten nicht tragbar.
Trotz de existenzbedrohenden Lage für die deutschen Ferkelerzeuger beharrt das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) auf seiner nüchternen Einschätzung. „Zum jetzigen Zeitpunkt geht die Bundesregierung davon aus, dass die Frist eingehalten werden kann“, so die Antwort des BMEL auf Fragen des Grünen-Politikers Friedrich Ostendorff. Mit welchen Verfahren der Ausstieg umgesetzt werden soll, will der Bund die Betriebe entscheiden lassen. Während Berlin seine Ferkelerzeugung ohne erkennbare Lösung in ein gesetzliches Verbot laufen lässt, schaffen unsere Nachbarn Fakten. So hat Dänemark bereits vor einigen Wochen die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen, so dass die Ferkelerzeuger selbst lokale Betäubungsmittel zur Kastration verabreichen dürfen. Die so behandelten Ferkel dürfen dann ohne Einschränkungen nach Deutschland vermarktet werden.