SUS 6/2017

Brennpunkt Nottöten

Eine Studie der TiHo ­Hannover belegt erhebliche Mängel im Umgang mit verletzten und kranken Tieren. Zwischen Januar und April 2016 wurden insgesamt 57 Kadaveranlieferungen aus sechs Bundesländern in­spiziert. Der Fokus lag dabei auf dem äußerlichen Begutachten und Erfassen tierschutzrelevanter Hinweise an den Tierkörpern. Es wurden 485 Schweine- sowie 128 Sauenkadaver untersucht.Ergebnis: Bei 13,2 % der Masttiere und 11,6 % der Sauen wurden Befunde ausgemacht, die auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz hindeuten. Diese Tiere mussten vor ihrem Tod erheb­liche Schmerzen gehabt haben.Zudem wurden 394 Tiere auf Anzeichen einer Euthanasie untersucht. Von den 165 Tieren mit Tötungsspuren waren bei 61,8 % der Kadaver erhebliche Mängel bei der Betäubung und Tötung nachzuweisen. So war z.B. der gesetzlich vor­geschriebene Entblutungsstich nicht ge­­tätigt worden. Oder der Kopfschlag bei Ferkeln wurde falsch platziert.Die Studie hat zu kon­troversen Diskussionen geführt. Um die Ergebnisse besser einordnen zu können, hat SUS vier Experten um eine Stellungnahme gebeten. Lesen Sie hierzu den Brennpunkt "Schweine zu spät vom Leid erlöst" in der aktuellen SUS 6/2017.