Vierter Weg: Lob für Bundesrats-Initiative (Video)

Bei dem Ende 2018 greifenden Verbot der betäubungslosen Kastration steht für die deutsche Schweinehaltung viel auf dem Spiel. Es geht um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Ferkelerzeuger und um die Existenz vieler bäuerlicher Sauenbetriebe. So haben Holländer und Dänen bereits eine Lösung geschaffen bzw. einen Plan, wie sie auch künftig Ferkel mit Betäubung selbst kastrieren können. Bleibt dieser sogenannte vierte Weg in Deutschland weiter verstellt, treibt Berlin unsere Ferkelerzeuger reihenweise in den Ruin.
Gut, dass mit der Bundesrats-Initiative von Mecklenburg-Vorpommers Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus jetzt wieder Schwung in die Diskussion kommt. Im NDR-Fernsehen hat sich der SPD-Politiker vergangene Woche klar für die Ferkelkastration mit Lokalanästhesie durch den Landwirt ausgesprochen.
Wichtig ist, dass Backhaus jetzt im Bundesrat Mehrheiten für sein Vorhaben findet. Bayern und Nordrhein-Westfalen gelten als Unterstützer des Vorhabens. Positiv dürften auch die nach den jüngsten Landtagswahlen wieder stärker CDU-geprägten Mehrheitsverhältnisse in der Länderkammer sein.
Doch die Umsetzung der Kastration mit Lokalanästhesie durch den Landwirt bleibt ein steiniger Weg. Dicke Bretter gilt es insbesondere bei der notwendigen Zulassungserweiterung der Lokalanästhetika zu bohren. Zwar gibt es für Schweine zugelassene Präparate. Diese dürfen bislang aber nur vom Tierarzt verabreicht werden.
Zwar sind die notwenigen Studien zur Zulassungserweiterung jetzt angestoßen. Doch ob diese bis Ende nächsten Jahres abgeschlossen und umgesetzt werden können, ist mehr als fraglich.Fazit: Neben dem Votum für den vierten Weg sollten sich die Politiker ernsthaft mit einem befristeten Aufschub des Verbotes der betäubungslosen Kastration befassen. Sonst fahren viele unserer Sauenbetriebe vor die Wand!

Hier geht es zum NDR-Video mit Minister Backhaus