Kein Schweinefleisch aus Brasilien

Brasilien wird vorläufig kein Schweinefleisch in die EU liefern dürfen. Der Bericht einer Inspektion der EU im Bundesstaat Santa Catarina im Oktober 2009, der vorige Woche veröffentlicht wurde, zeigt verschiedene Defizite auf. Der Bericht bemängelt hauptsächlich, dass in Brasilien bei der Schweinefleischproduktion der in der EU in der Schweinehaltung verbotene Wachstumsförderer Ractopamin eingesetzt werde und dass die Verfahren zur Kontrolle auf Ractopamin bei der Erzeugung für den EU-Markt nicht die gesamte Produktionskette abdeckten. Tatsächlich gebe es im Rahmen des nationalen Rückstandskontrollplans nur eine Kontrolle einer Stichprobe von jährlich 60 Schlachtkörpern. Auch die für die Zukunft vorgesehenen Kontrollen zur Sicherstellung einer Ractopamin freien Erzeugung wurden von der EU als unvollständig und nicht ausreichend angesehen. Der Einsatz von Ractopamin und Defizite bei dessen Überwachung wurden bereits bei früheren Inspektionsreisen -; zuletzt im Februar 2007 -; bemängelt. Überdies kritisiert der Bericht Defizite bei der Identifizierung der Schweine und der Kontrolle der Identifizierung. Die brasilianischen Vorschriften enthielten hierzu keinerlei Regeln, und das private System des potentiellen Lieferanten könne keine volle Rückverfolgbarkeit der Schweine sicherstellen. Darüber hinaus würden auch keine amtlichen Überwachungsverfahren zur Identifizierung von Schweinen in Ractopamin-freien Produktionsketten entwickelt. Nach Aussage von Kommissionsvertretern verschiebt sich durch das Ergebnis der Inspektion die Lieferung von Schweinefleisch aus Brasilien in die EU in weite Ferne (VdF).