SUS 2/2018

ASP: Jetzt strikt vorbeugen!

Ob die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei uns zuschlägt, weiß keiner. Viruseinträge lassen sich nicht vorhersagen. Doch wenn es dazu kommt, bekommen Drittlandsexporte und Schweinepreise einen kräftigen Dämpfer. Und es wird dauern, bis sich die Märkte wieder einspielen.Die Gefahr kommt von Osten: Die Krisengebiete in Nordpolen und Tschechien sind nur noch 300 km entfernt (Beitrag Seite 30). Auch Russland hat 10 Jahre nach Ausbruch noch kein wirksames Mittel gegen die Seuche. Seit 2017 ist sogar Sibirien betroffen. Was wissen wir heute?

  • Bei der Ausbreitung der Seuche über größere Distanzen war immer der Mensch beteiligt. Das Virus kann monatelang in Lebensmitteln überleben. Die Gefahr entlang der Transitstrecken ist groß.
  • In den Wildschweinpopulationen läuft sich ASP nicht tot. Somit sind die Schwarzkittel ein gefähr liches Erregerreservoir. 
  • Ohne wirksamen Impfstoff ist die ASP­Bekämpfung äußerst schwierig. Es bleiben nur Umzäunung und Ausrottung.
  • Je länger die Bekämpfung dauert, desto größer ist die Gefahr, dass auch Hausschweinebestände im Bezirk infiziert werden.
Was müssen wir jetzt tun?

  • Wir müssen vermitteln, dass die massiven Abschüsse in Seu chengebieten und das Ausdünnen der Wildbestände der Vorsorge dienen. Sonst könnten weitaus mehr Tiere qualvoll an ASP sterben.
  • Wir dürfen nicht nachlassen, aufzuklären. Entlang der Transitstrecken, auf Flughäfen, beiTiertransporteuren, Jägern und Forst arbeitern, die auf tote Wildschweine stoßen könnten.
  • Jeder Schweinehalter muss die Biosicherheit checken. Gibt es Lücken, sind diese zu schließen. Tier­, Gülle­ und Kadavertransporte sind häufig anzutreffende Risikofaktoren (Beitrag Seite 60).
  • Biosicherheit muss ständig mit allen Mitarbeitern geübt werden. Auch Hobbyhalter aus der Nachbarschaft sind einzubinden.
Sollte es trotzdem zum ersten ASP­-Fall bei Wildschweinen kommen, muss Deutschland rigoros vorgehen, um schnell Erfolge zu erzielen. Trotz befürchteter Marktverwerfungen sollten alle Ruhe bewahren und helfen, die Märkte schnell wieder ins Gleichgewicht zu bringen (Interview Seite 32). Nutzen wir die Zeit, solange wir sie noch haben. Es geht um die Existenz vieler Betriebe in der gesamten Produktionskette!