Bauernverband beklagt Wettbewerbsnachteile für deutsche Schweinehalter

Die deutsche Schweinehaltung steht unter gewaltigem Druck und droht im internationalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Das beklagte am vergangenen Donnerstag (20.9.) der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, beim DBV-Veredlungstag vor rund 400 Teilnehmern im bayerischen Röthenbach an der Pegnitz. Nationale Sonderwege bei Haltungsanforderungen, hohe Investitionskosten sowie Blockaden beim Bau- und Genehmigungsrecht, ein scharfer innereuropäischer Wettbewerb und die Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) lösten größte Besorgnis bei den Schweinehaltern aus, stellte der DBV-Präsident fest. Er warnte davor, dass „die derzeitigen politischen Rahmenbedingungen den schweinehaltenden Betrieben die Möglichkeit rauben, im europäischen Wettbewerb mithalten zu können“. Die Gefahr von Strukturbrüchen sei hoch, betonte Rukwied. Dabei sei „der Erhalt und die Förderung regionaler Erzeugung mit ihren hohen Tierschutzstandards auch vom Verbraucher gewünscht“. DBV-Veredelungspräsident Johannes Röring warnte ebenfalls vor einem Strukturbruch, vor allem im Bereich der Sauenhaltung. „Die Afrikanische Schweinepest, Ferkelkastration und neue Haltungsvorgaben haben die Sprengkraft, die Ferkelerzeugung in Deutschland ins Aus zu führen. Dies gilt es gemeinsam zu verhindern“, forderte Röring. Der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Walter Heidl, pochte bezüglich der Ferkelkastration darauf, doch noch eine praktikable Lösung für die deutschen Schweinezüchter zu erreichen „Bei der Ferkelkastration setzen wir darauf, dass der Bundesrat morgen für eine Fristverlängerung stimmt, um den Weg für die Methode der Lokalanästhesie zu ermöglichen“, erklärte Heidl. Die Politik dürfe die Sauenhalter in dem aktuellen Dilemma, dass es bis jetzt noch kein in der Fläche praxistaugliches Verfahren gebe, nicht allein lassen. Die Fristverlängerung müsse die nötige Zeit geben, dass die lokale Betäubung auch in Deutschland eine Chance bekomme, so wie das bereits in Dänemark der Fall sei. AgE