SUS 2/2019

Brennpunkt: Unmut gegen neues Düngerecht

Gut anderthalb Jahre nach Inkrafttreten der letzten Novelle will Berlin das Düngerecht erneut verschärfen. Auslöser ist eine drohende EU-Klage. So hält Brüssel die deutschen Maßnahmen für Gebiete mit hohen Nitratwerten im Wasser für unzureichend und sieht einen Verstoß gegen die EU-Nitratrichtlinie. Im Raum stehen hohe Strafzahlungen von mehr als 800.000 € pro Tag!
Mit heißer Nadel strickten das Berliner Agrar- und Umweltressort im Februar einen Entwurf zur Novelle der Düngeverordnung und sandten diesen nach Brüssel. Dies löste einen Sturm der Entrüstung aus. Experten der Bundesländer bemängeln, dass sie entgegen des üblichen Prozederes nicht eingebunden wurden. Auch die drastischen Verschärfungen für Gebiete mit hohen Nitratwerten sorgt für Kritik. Insbesondere die pauschale Kappung der Stickstoffdüngung um 20  % unter die Düngebedarfsermittlung stößt auf Gegenwehr.
Trotz der guten Argumente fordert Brüssel sogar noch weitere Verschärfungen, wie aus einer Stellungnahme jüngst deutlich wird. Die EU will längere Sperrfristen, Zusatzauflagen auf stark geneigte Flächen und eine schnellere Umsetzung als das im Mai 2020 anvisierte In-Kraft-Treten.
Mehr zum Thema lesen Sie im Brennpunkt in unserer neuen SUS-Ausgabe 2-2019 ab Seite 8.