BZL startet Infokampagne zur Ferkelkastration

Die Ferkelerzeuger müssen sich zwischen verschiedenen Alternativen zur betäubungslosen Kastration entscheiden.

Mit einem umfassenden Medienpaket, das eine große Veranstaltungsreihe, eine neuen Broschüre sowie Poster, Videos und Onlinebeiträge umfasst, informiert das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) die Landwirte über zulässige Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration ab 2021. Ziel der Kampagne ist es, den Betrieben Entscheidungshilfen aus Praxis und Wissenschaft zu geben. Dies ist nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) notwendig, weil die Schweinehalter bis Ende 2020 eine Entscheidung treffen müssen, wie sie zukünftig ihre Ferkel kastrieren wollen. Laut BLE werden in einer Broschüre des BZL die Methoden Jungebermast, Jungebermast mit Immunokastration, Isoflurannarkose sowie Injektionsnarkose vorgestellt. Vor- und Nachteile werden ebenso beschrieben wie organisatorische Voraussetzungen und betriebswirtschaftliche Konsequenzen. In den letzten Punkt sind auch neueste Wirtschaftlichkeitsberechnungen des Thünen-Instituts eingeflossen. Poster mit Ablaufplänen sollen den Mitarbeitern im Betrieb bei der korrekten Umsetzung helfen. Broschüre und Poster können ab sofort im BLE-Medienservice kostenfrei bestellt oder heruntergeladen werden. Nach BLE-Angaben hält der YouTube-Kanal des BZL außerdem zu jeder Kastrationsmethode ein Video bereit. In den rund achtminütigen Filmen berichten Schweinehalter von ihren Erkenntnissen, die sie bisher mit den Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration gesammelt haben. Auf www.praxis-agrar.de finden schweinehaltende Betriebe weitere Erfahrungsberichte sowie Informationen zu Vermarktungsmöglichkeiten und Tierschutzaspekten. Auch ein Blick ins Ausland ist möglich. Darüber hinaus organisieren der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) sowie das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL Projekte GmbH) bundesweit bis August mehr als 100 regionale Veranstaltungen mit Erfahrungsberichten und Tipps von Praktikern. Die Termine werden auf www.rind-schwein.de sowie auf www.fibl.org und in den landwirtschaftlichen Wochenblättern veröffentlicht. AgE