CDU-Niedersachsen schlägt Tierschutzabgabe vor

Orientierung für die künftige Ausgestaltung der niedersächsischen Agrarpolitik will die CDU-Landtagsfraktion mit dem Positionspapier „Die Zukunft der Landwirtschaft in Niedersachsen“ geben, das sie in Auftrag gegeben hatte. Erarbeitet wurde das 23-seitige Papier von der im März 2014 gegründeten Arbeitsgruppe „Runder Tisch für die Zukunft der Landwirtschaft: Verantwortung für die Schöpfung“ unter Vorsitz des früheren Staatssekretärs Dr. Hermann Kues. In puncto Nutztierhaltung schlägt die Arbeitsgruppe folgende Maßnahmen vor. 
Beim Kernziel „Tierschutzstandards überprüfen – wissenschaftlich fundiert und praxisnah weiterentwickeln!“ drängt das Gremium auf eine feste Etablierung weitgehender Tierschutzaspekte in der landwirtschaftlichen Ausbildung. Ferner müsse die Nichteinhaltung von Tierschutzstandards konsequent verfolgt und geahndet werden. Außerdem seien Tierschutzstandards einer fortlaufenden, kritischen Überprüfung und Verbesserung zu unterziehen. 
Bezüglich des fünften Kernziels „Den Handel als Bindeglied zwischen Verbraucher und Landwirtschaft in die Verantwortung nehmen!“ empfiehlt die Arbeitsgruppe, eine flächendeckende „Tierschutzabgabe“ als Maßnahme zur finanziellen Unterstützung höherer Ansprüche an den Tierschutz zu prüfen. Vorstellbar wäre laut Positionspapier die Verpflichtung der Nutztierhalter, bestimmte Kriterien für eine noch tiergerechtere Haltung in ihren Ställen umzusetzen, die über deutsches und europäisches Recht hinausgingen. Diese zusätzliche Abgabe solle auf jedes tierische Produkt aufgeschlagen werden, um eine tiergerechte und dennoch wirtschaftliche Tierhaltung in den Familienbetrieben weiterentwickeln zu können.