Corona bei Tönnies: Lockdown bis Ende Juni

Über 1.500 Mitarbeitende wurden positiv getestet. Jetzt verkündet NRW-Ministerpräsident Laschet einen Lockdown bis Ende Juni.

Der Corona-Massenausbruch im Schlachtbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück (NRW) zieht weitere Kreise. Die Zahl der nachweislich infizierten Tönnies-Mitarbeiter ist weiter gestiegen. Es gebe 1553 positive Befunde von den Personen, die unmittelbar im Werk tätig sind, sagte der Leiter des Krisenstabes im Kreis Gütersloh, Thomas Kuhlbusch. 6650 Proben seien genommen worden.

Rund 7.000 Menschen befinden sich derzeit in Quarantäne. Mobile Testteams suchen die Mitarbeiter in ihren Wohnstätten auf und testen sämtliche Personen, die zum Haushalt der Beschäftigten gehören. Es hätte bereits einige positive Fälle gegeben. Genauere Zahlen könnten derzeit noch nicht mitgeteilt werden, heißt es weiter. Da es jedoch erste Hinweise auf ein Infektionsgeschehen gibt, hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet weitere Einschränkungen für den Kreis Gütersloh verkündet. Die Maßnahmen gelten zunächst bis zum 30. Juni - auch für den benachbarten Kreis Warendorf, dort aber nicht flächendeckend. Es handele sich um Vorsichtsmaßnahmen, um die Lage wieder in den Griff zu bekommen.

Der Lockdown bedeutet, dass nun wieder Kontaktbeschränkungen eingeführt werden. Menschen aus einer Familie oder einem Hausstand bzw. zwei Personen dürfen sich in der Öffentlichkeit zusammen aufhalten. Außerdem sind Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen vorübergehend nicht gestattet, Ausstellungen und Museen müssen wieder schließen. Restaurants und Speisegaststätten können geöffnet bleiben, aber nur noch für Menschen aus einem Hausstand. Das Grillen in Parks ist verboten. Ein Ausreiseverbot für Bürger des Kreises gebe es aber nicht. Verließen Bürger den Kreis, hätten die Beschränkungen rein rechtlich keine Wirkung mehr für sie.

Die Zahl positiver Corona-Tests beim Fleischverarbeiter Tönnies ist auf 1.331 gestiegen.