Deutsche Bauern gehen auf die Straße

Die Landwirte sind sauer auf die Politik. Für den 14.10. und den 22.10. sind Protestaktionen in Bonn geplant.

In der vergangenen Woche haben tausende niederländische Landwirte mit Kundgebungen und einem riesigen Treckerkonvoi die Großstadt Den Haag praktisch lahmgelegt. Damit wollten sie gegen die Auflagenflut und die Diffamierung ihres Berufsstandes protestieren.

Weil sich viele deutsche Landwirte durch das Agrarpaket oder die Düngeverordnung ähnlich unter Druck gesetzt fühlen, hat sich innerhalb weniger Tage die Facebook-Gruppe „Land schafft Verbindung“ gegründet. Die Gruppe, der bereits mehr als 12.000 Landwirte aus ganz Deutschland angehören, will am 22. Oktober um 11 Uhr auf dem Münsterplatz in Bonn demonstrieren. Zudem soll es auch einen Treckerkonvoi geben. Neben der Hauptkundgebung werden noch mehrere regionale Aktivitäten stattfinden.

Mitorganisator Thomas Andresen aus Schleswig-Holstein appelliert an alle Teilnehmer, an diesem Tag friedlich zu demonstrieren. „Wir wollen laut sein, wir wollen Aufmerksamkeit erreichen, wir wollen in den Nachrichten kommen, wir wollen Trecker auf den Straßen sehen und wir wollen Druck aufbauen. Was wir nicht wollen sind brennende Strohballen und Reifen oder Gülle vor irgendwelchen Verwaltungsgebäuden“, stellte Andresen klar.

Bereits seit längerer Zeit haben die Bauernverbände aus Westfalen-Lippe (WLV) und dem Rheinland (RLV) für den 14. Oktober eine Kundgebung in Bonn angekündigt. Unter dem Motto „Es ist fünf vor zwölf! Keine Zukunft ohne Bauern“ soll vor dem Ministerium demonstriert werden. Auch hier werden zahlreiche Landwirte und Vertreter des vor- und nachgelagerten Bereiches erwartet. Für die Demo am 22. Oktober hat sich der RLV bereiterklärt, seine Infrastruktur zu Verfügung zu stellen.

Thomas Andresen zur Demo: Alle sind gefragt! (Video)