Deutsche Schweinebestand nimmt weiter ab

Der deutsche Schweinebestand wies zur Stichtagsmeldung im Mai noch eine Größe von 25,37 Mio. Tieren aus.

Der Abbau des Schweinebestandes in Deutschland hat sich in diesem Frühjahr weiter fortgesetzt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, gab es zum Stichtag am 3. Mai im Bundesgebiet noch 25,37 Mio. Schweine; das waren 678 800 Tiere oder 2,6 % weniger als bei der vorherigen Erhebung im November 2019. Der aus saisonalen Gründen aussagekräftigere Vergleich mit der Vorjahreszählung im Mai 2019 ergibt ein Bestandsminus von 584 400 Tieren oder 2,3 %. Damit ist die Schweinepopulation bei einer Maizählung auf den niedrigsten Stand seit 1998 gesunken; allein in den vergangen fünf Jahren war ein Rückgang um 2,72 Mio. Tiere oder 9,7 % zu verzeichnen.

Den Wiesbadener Statistikern zufolge gab es im Mai 2020 im Vorjahresvergleich nur bei den Ferkeln einen geringen Bestandsaufbau von 0,3 % auf 7,82 Mio. Stück. Dagegen nahm die Zahl der Jungschweine um 5,8 % auf 4,70 Mio. und die der Mastschweine um 2,4 % auf 11,07 Mio. Stück ab. Erneut auf dem Rückzug war auch die Sauenhaltung. Der Bestand ging innerhalb von zwölf Monaten um 1,9 % auf 1,77 Mio. Tiere zurück; bei den trächtigen Muttertieren war ein Minus von 2,8 % auf 1,26 Millionen Stück zu verzeichnen.

Noch sehr viel stärker nahm binnen Jahresfrist - relativ gesehen - die Zahl der Sauenhalter ab, nämlich um 400 Betriebe oder 5,4 % auf 7 000 Unternehmen. Insgesamt stellten seit Mai 2019 rund 1 200 Schweinehalter oder 5,7 % die Produktion ein; zuletzt gab es bundesweit noch rund 20 400 Betriebe mit Schweinen auf dem Hof. Der bereits im Vorjahr gesunkene Schweinebestand macht sich auch in rückläufigen Schlachtzahlen bemerkbar: Von Januar bis April 2020 kamen in deutschen Schlachthöfen rund 143 000 Schweine oder 0,8 % weniger an den Haken als in der Vorjahresperiode.

Obwohl der rückläufige Trend der Schweinehaltung in Deutschland laut den jüngsten Viehzählungsergebnissen von Destatis eindeutig ist, gab es auch Bundesländer mit Zuwächsen. So nahmen die Bestände in den ostdeutschen Ländern Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt zwischen 1,2 % und 4,0 % zu. Das lag oft daran, dass mehr Ferkel oder Mastschweine als zum Zeitpunkt der Vorjahreserhebung eingestallt waren. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden aber auch Zuchtsauenbestände moderat aufgestockt. Gleiches galt für Schleswig-Holstein. In den süddeutschen Ferkelerzeugerregionen Baden-Württemberg und Bayern nahmen die Sauenbestände dagegen - gemessen am Bundesdurchschnitt - mit 2,4 % und 3,6 % überdurchschnittlich stark ab. Die meisten Schweine wurden auch im Mai 2020 in Niedersachsen mit 8,03 Mio. Tiere gehalten. AgE