Fast 10 Mio. l Liter Gülle bei Unfällen ausgetreten

Bei Unfällen sind im vergangenen Jahr insgesamt rund 9,75 Mio. l Jauche, Gülle und Silagesickersaft (JGS) unkontrolliert in die Umwelt ausgetreten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, bedeutete dies gegenüber 2014 eine Zunahme um rund 2,78 Mio. l oder 40 %, ob gleich die Zahl der Unfälle mit JGS um acht auf 116 zurückging. Destatis wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass Jauche, Gülle und Silagesickersaft nicht in Wassergefährdungsklassen eingestuft seien. Bei entsprechend großen freigesetzten Mengen oder besonderen örtlichen Verhältnissen könnten sie jedoch zu einer Gefahr für Gewässer und Boden werden.Den Wiesbadener Statistikern zufolge entfiel mehr als 98 % der im vergangenen Jahr freigesetzten Menge auf Unfälle beim Umgang in Anlagen. Obwohl sich diese um sechs auf 92 verringerten, erhöhte sich das dabei freigesetzte JGS-Volumen um 2,77 Mio. l oder 41 % auf 9,58 Mio. l. Hauptursache war mit einem Anteil von 60 % menschliches Fehlverhalten.Bei den erneut 24 Transportunfällen traten insgesamt nur 173.600 l aus; das waren 8 % mehr als 2014. Von der Gesamtmenge an JGS, die 2015 in die Umwelt freigesetzt wurde, konnten 5,74 Mio. l oder 59 % nicht wiedergewonnen werden; im Vergleich zum Vorjahr bedeutete dies einen Anstieg um 152 %. Durch zum Beispiel Umpumpen oder Umladen in andere Behälter konnten 4,02 Mio. l JGS zurückgewonnen werden. Der Umweltsprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Peter Meiwald, forderte anlässlich der neuen Zahlen einen verbesserten Vollzug der geltenden Rechtslage sowie dringend eine bessere Beratung der Betriebe. Auch bedürfe es endlich der seit Jahren vom Bundesumweltministerium angekündigten Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV). AgE