Gelchsheim: Amt muss Entsorgung zahlen

Weil sich der Bauer selbst dazu offenbar nicht in der Lage sah, hat das Landratsamt Würzburg im vergangenen Jahr 2.000 Schweinekadaver entsorgen lassen. Anschließend schickte die Behörde dem Betreiber des Stalls in Osthausen, einem Ortsteil von Gelchsheim, eine Rechnung über knapp 200.000 €. Doch nun bleibt sie auf den Kosten sitzen. Denn der Landwirt hat gegen die Rechnung geklagt - und am Montag vor dem Verwaltungsgericht Würzburg recht bekommen. Das Gericht hat die Bescheide aufgehoben, schreibt die Süddeutsche Zeitung.

Das Verwaltungsgericht hielt die Bescheide zum einen für rechtswidrig, weil darin auch Kosten für die Schädlingsbekämpfung geltend gemacht wurden. Zum anderen bemängelt es, dass zwar Angebote eingeholt, der Auftrag dann aber freihändig vergeben wurde. Eine Vergabe ohne Ausschreibung käme nur in Betracht, wenn eine besondere Dringlichkeit vorliege. Dies sei fraglich, weil die Schweine schon mehrere Monate tot im Stall gelegen hätten und dies bloß niemandem aufgefallen sei.

Nach bisherigen Erkenntnissen sind die Tiere verdurstet, verhungert oder erstickt. Möglicherweise waren Fütterungs- und Lüftungsanlage defekt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern noch an.