Kastration: Agrarausschuss gegen Fristverlängerung

Nach dem enttäuschenden Ergebnis des Sauengipfels letzte Woche müssen die deutschen Ferkelerzeuger einen weiteren Tiefschlag hinnehmen. So hat der Agrarausschuss des Bundesrates jetzt gegen einen zeitlichen Aufschub des zum Jahresende greifenden Verbotes der betäubungslosen Ferkelkastration gestimmt. Bayern hatte im Agrarausschuss einen Antrag gestellt, die Übergangsfrist für das Verbot um fünf Jahre zu verlängern. Auch Niedersachsen und weitere Länder hatten entsprechende Anträge eingebracht. Für Insider kam die Ablehnung im Ausschuss offenbar überraschend. So wurde im Agrarausschuss die Tragweite bzw. Existenzbedrohung des Themas Kastration offen diskutiert.
Nach dem Scheitern im Agrarausschuss besteht noch die Möglichkeit, die Fristverlängerung als Plenar-Antrag in der nächsten Sitzung des Bundesrates am 21. September auf den Abstimmungsweg zu bringen. Doch auch hierfür wäre ein klares Signal aus des Agrarausschuss wichtig gewesen.
Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast zeigte sich über das Abstimmungsergebnis maßlos enttäuscht. Aus ihrer Sicht kann ein Verzicht auf die Fristverlängerung für viele Familienbetriebe das Ende der Sauenhaltung bedeuten. Die agrarpolitische Sprecherin der CSU im Bundestag, Marlene Mortler, spricht sogar vom Todesstoß für die deutsche Sauenhaltung.