Landwirte stellen Eingreiftruppen gegen Tierrechtler auf

Aktuell sorgt ein Artikel in der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) in landwirtschaftlichen Kreisen für ordentlich Gesprächsstoff. Darin wird berichtet, dass niederländische Landwirte als Reaktion auf die Stallbesetzung in Boxtel im Mai eine Gruppe namens "Farmers Defence Force" gegründet haben. Der Gruppengründer Mark van den Oever bezeichnete den Zusammenschluss als eine schnelle Eingreiftruppe, die im Notfall bedrängten Berufskollegen zur Hilfe eilen soll. „Wir werden keinen Angriff starten, aber im Fall einer Invasion eines Hofes werden wir Aktivisten vom Grundstück entfernen“, so van den Oever gegenüber der NOZ.

Praktisch als Warnung an die Tierrechtsaktivisten, dass bei dem Versuch einer Stallbesetzung mit verschärften Widerstand der Landwirte zu rechnen ist, können beteiligte Betriebe Blechschilder mit dem Logo der Gruppe an ihren Stalltüren anbringen. Darauf zu sehen sind unter anderem zwei gekreuzte Mistforken. Nach Angaben des niederländischen Gründers hat die Gruppe bereits mehr als 10.000 Mitglieder. Darunter sollen sich auch einige hundert deutsche Tierhalter befinden.

Die ISN hält zwar generell die Vernetzung von Tierhaltern und den Informationsaustausch zu Tierrechtleraktionen für gut und richtig. Der Interessenverband selbst beobachtet seit geraumer Zeit die Tierrechtlerszene sehr intensiv und meldet Auffälligkeiten an staatliche Stellen oder hält Vorsorgeseminare zu Stalleinbrüchen ab. Er appeliert aber auch an die Landwirte, sich nicht zu unüberlegten Aktionen hinreißen zu lassen, sondern überlegt zu handeln. „Für die Durchsetzung des Rechts ist unser Rechtsstaat verantwortlich. Also bei Bedarf die Polizei rufen – Selbstjustiz ist tabu!“, so der klare Standpunkt der ISN.