Neues Verfahren zur Gülleaufbereitung bald marktreif

Deutliche Erleichterungen bei der Aufbereitung und dem Transport von Gülle verspricht das neue Verfahren „BioEcoSIM“, das vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) entwickelt wurde und das künftig von der Suez Deutschland GmbH betrieben wird. Wie der beim Forschungsinstitut ansässige Nährstoffexperte Dr. Iosif Mariakakis ausführte, können dadurch die in der Gülle enthaltenen Nährstoffe als „leicht transportierbare und exakt dosierbare Phosphor- und Aluminiumdüngesalze zurückgewonnen werden“. Auch die festen, organischen Bestandteile gingen in die Verwertung, indem sie durch ein energieeffizientes Verfahren getrocknet und konditioniert würden. Danach stünden sie dann als „humusbildende Bodenverbesserer“ zur Verfügung.

Die erste Aufbereitungsanlage mit einem Durchsatz von 1 m³ pro Stunde werde derzeit am Standort von Suez in Zorbau errichtet. Sie solle Rinder- und Schweinegülle, aber auch Gärreste aus Biogasanlagen verarbeiten und damit als Blaupause für weitere Großtechnische Anlagen dienen. Nach Angaben von Abteilungsleiter Siegfried Egner vom Fraunhofer IGB produzieren solche Anlagen dann stündlich aus 10 m³ Rohgülle etwa 100 kg Phosphatdünger, 100 kg Stickstoffdünger und 900 kg organische, nährstoffarme Feststoffe. Das Einsparpotential an synthetischem Dünger liege bei einem Durchlauf von 1 Mio m³ Gülle pro Jahr bei rund 10 000 t Ammoniumdünger und 10 000 t Phosphordünger. AgE