Niedersächsischer Nährstoffbericht zeigt Handlungsbedarf auf

Keine Veranlassung zur Entwarnung bietet nach Einschätzung von Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast der aktuelle Nährstoffbericht der Landesregierung. „Wir müssen alle Anstrengungen für den Wasserschutz verstärken", betonte die CDU-Politikerin bei der Vorstellung des Berichts gestern in Hannover.

Otte-Kinast sprach von kleinen Schritten, die man erreicht habe. So sei der Nährstoffanfall aus Tierhaltung und Biogasanlagen leicht gesunken. Laut Nährstoffbericht überschreiten sieben niedersächsische Landkreise die Obergrenze für Stickstoff, sechs für Phosphat. Im Zuge der Ausweisung der nitrat- und phosphatsensiblen Gebiete wurden Teilwasserkörper bewertet, wo ein konsequenter Handlungsbedarf besteht. Zwischen Umwelt- und Landwirtschaftsressort ist zudem eine erste Binnendifferenzierung für eine Kulisse von rund 38 % der Landesfläche entwickelt worden.

Große Erwartungen verbindet Otte-Kinast mit der vorgesehenen Datenbank „ENNI" (Elektronische Nährstoffmeldungen Niedersachsen), in der die Düngebedarfsermittlungen und Nährstoffvergleiche flächendeckend erfasst werden sollen. Zudem könnten die landesweit bereits vorhandenen Daten der landwirtschaftlichen Betriebe bei ENNI zusammenfließen. „Mit diesem niedersächsischen Weg wird eine flächendeckende Transparenz der Nährstoffströme in unserem Bundesland möglich werden, die gezielte Vor-Ort-Kontrollen und gegebenenfalls Sanktionen erlaubt“, betonte die Ministerin.

Otte-Kinast wies darauf hin, dass auch eine Verringerung der Tierbestände zu einem niedrigen Nährstoffaufkommen beitragen könne. Deshalb werde es künftig wichtig sein, „dass der Handel die Tierwohlmaßnahmen entsprechend vergütet, damit wir die Wertschöpfung auf den Höfen halten“. Wenn zudem die Biogasanlagen in den Überschussgebieten verstärkt Wirtschaftsdünger einsetzten, könne das Nährstoffaufkommen aus pflanzlichen Substraten nochmals verringert werden. AgE