NRW: NABU kritisiert neue Landesdüngeverordnung

In NRW gilt jetzt eine neue Düngeverordnung. Der NABU hält das neue Gesetz für eine Mogelpackung.

Die in der vergangenen Woche von der Landesregierung verabschiedete Landesdüngeverordnung ist jetzt in Kraft getreten. „Mit der neuen Verordnung verabschieden wir uns vom Gießkannenprinzip und definieren gezielt Flächen mit zusätzlichem Handlungsbedarf“, erklärte Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser. So soll ein effektiver Grundwasserschutz möglich sein, ohne die Landwirtinnen und Landwirte zu überfordern. Der NABU NRW hält dagegen und wirft der Landesregierung vor, durch ein fachlich fragwürdiges Modellierverfahren die Flächen mit Nährstoffüberschüssen bewusst klein zu rechnen.

Mit der Landesverordnung komme das Land bereits jetzt der Forderung nach stärkerer Differenzierung bei der Ausweisung und Abgrenzung der Roten Gebiete nach, für die die Düngeverordnung des Bundes nunmehr eine Frist bis Ende dieses Jahres vorsehe, stellte Heinen-Esser fest. Dies sei in Nordrhein-Westfalen schon ab heute der Fall.

Unterdessen warf der Landesverband Nordrhein-Westfalen des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) der Landesregierung einen Alleingang auf Kosten der Umwelt vor. So werde durch fachlich umstrittene Modellierungen in der Verordnung der Anteil der betroffenen Gebiete mit bedenklichen Nährstoffüberschüssen künstlich kleingerechnet. Selbst in Landkreisen mit extrem hohen Viehdichten könne somit im Ergebnis deutlich mehr Dünger aufgebracht werden. AgE