Straathof bekommt Bewährungsstrafe wegen Tierquälerei

Nach einem über mehrere Jahre laufenden Gerichtsverfahren ist mit Adrianus Straathof einer der größten Schweinehalter Europas wegen Tierquälerei zu einer Strafe von acht Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Ein Gerichtssprecher bestätigte, dass das Amtsgericht Burg bereits im Juli einen entsprechenden Strafbefehl rausgegeben hat. Öffentlich gemacht wurde dies von der Polizei Magdeburg. Diese berichtete von den umfangreichen Ermittlungen, die der Verurteilung vorausgingen. Damit wurde bundesweit zum ersten Mal ein Intensivtierhalters wegen Tierquälerei rechtskräftige verurteilt.

Im März 2014 durchsuchten mehr als 60 Beamte drei Tage lang eine Stallanlage Straathofs in Genthin (Sachsen-Anhalt), wie die zuständige Kriminalpolizistin Annett Bormann erklärte. Zu diesem Zeitpunkt wurden in den Stallungen rund 12.000 Sauen und etwa 40.000 Ferkel gehalten. Dabei wurden fast 100 Sauen und Ferkel mit Krankheiten und Verletzungen entdeckt, die nicht medizinisch behandelt wurden. Die Tiere hätten über Tage oder Wochen erhebliche Schmerzen erlitten, heißt es in der Urteilsbegründung. Zudem wurden noch andere Verstöße entdeckt. So waren fast alle Muttertiere in viel zu engen Kastenständen untergebracht.

Letzteres führte unter anderem dazu, dass der Kreis Jerichower Land nach den Durchsuchungen ein Berufsverbot gegen Straathof verhängte. Daraufhin gab der 64-jährige Niederländer seine deutschen Schweinestandorte an ein Bankenkonsortium ab. Derzeit werden die Stallanlagen von der LFD-Holding betrieben. Straathof selbst soll vor allem in Osteuropa noch im großen Stil Schweine halten.