Jetzt aufs neue Düngerecht vorbereiten!

Bei einer Fachtagung in Vechta sorgte das Gülle- und Nährstoffmanagment für rege Diskussionen.

In Hausstette im Landkreis Vechta diskutierten gestern knapp 200 Landwirte und Berater zum Thema Nährstoffe und Gülleüberschuss in der Region. Eingeladen hatten die Kreislandvolkverbände Vechta und Cloppenburg sowie Boehringer Ingelheim. Dr. Johannes Wilking, Vorsitzender des Landvolks Vechta, betonte, dass die Landwirtschaft bei den wichtigen Umweltthemen inzwischen oft in der Defensive ist. Wilking hält es für unverzichtbar, dass sich die Tierhalter hier weiterentwickeln, dabei seien die Nährstoffüberschüsse in den Hochburgen ein Kernthema.
Prof. Josef Kamphues von der Tierärztlichen Hochschule Hannover erklärte, wie weit mit der Eiweiß- und Phosphorabsenkung im Futter gegengesteuert werden kann. Der Fütterungsfachmann machte deutlich, dass bei der Proteinreduzierung keine gravierenden gesundheitlichen Einschränkungen zu erwarten sind, sehr wohl aber bei den Mast- und Schlachtleistungen. Anders sieht es beim Phosphor aus. Hier kann eine Unterversorgung Lahmheiten provozieren. Das gilt insbesondere für die Ferkelaufzucht, Sauenhaltung und die ersten Phasen in der Mast.
Christian Niemann vom Deutschen Bauernverband ergänzte, dass sich anhand der Schlachtauswertung gut ablesen lässt, ob Probleme bei der Eiweißversorgung aufgetreten sind. Hier ist laut Niemann insbesondere die Relationen des Fleisch- und Speckmaßes relevant.
Lukas Rolfes, Unternehmensberater bei der Landwirtschaftskammer NRW, zeigte die Auswirkungen der geplanten Verschärfungen in der Dünge-Vo 2020 auf. Der Fachmann betonte, dass die Bewertung künftig stärker auf den Düngebedarf abzielt und damit die Futterverwertung im Rahmen der Stoffstrombilanz an Bedeutung gewinnt. Die Referenten zogen das gemeinsame Fazit, dass die Landwirte aufgrund der anstehenden Verschärfungen im Düngerecht nochmals alle Stellschrauben bei der Fütterung und beim Güllemanagement optimieren müssen.