ASP kurbelt weltweiten Fleischhandel an

Die Folgen von Tierseuchen und Handelsfragen werden in diesem Jahr die Entwicklung am globalen Schweinemarkt wesentlich mitbestimmen. Davon ist die Rabobank in ihrem letzten Marktbericht überzeugt. So lassen ASP-Probleme und niedrige Erzeugerpreise in China die Schweinebestände sinken. Die Rabobank geht davon aus, dass viele kleinere und mittelgroße Betriebe bereits aus der Produktion von Ferkeln ausgestiegen sind, vor allem im Norden und Nordosten Chinas. Dort könnten aktuell rund 30 % weniger Sauen stehen. Landesweit gehen die Bänker von einem Rückgang von 15 % bei den Sauen aus. Somit ist spätestens für das zweite Halbjahr 2019 mit einem knappen Schlachtschweineangebot und anziehenden Preisen zu rechnen, weshalb die Regierung möchte, dass die Sauenbetriebe rechtzeitig wieder aufstocken. Doch in den direkt betroffenen ASP-Gebieten kann die Wiedereinstallung frühestens nach sechs Monaten erfolgen. Somit müsste es bereits ab dem zweiten Quartal 2019 wieder zu höheren Fleischeinfuhren kommen.

Auch in der EU herrsche Unsicherheit, was die ASP betrifft. Insbesondere Funde infizierter Wildschweine in Südbelgien nahe der Schweinehochburgen Deutschland, Frankreich und der Niederlande geben Anlass zur Sorge. Zudem dürften ein harter Brexit und eine Störung der Schweinefleischexporte nach Großbritannien viele Mitgliedstaaten in der Europäischen Union ab dem zweiten Quartal 2019 hart treffen. Bereits ohne diese Einflussfaktoren dürfte die EU-Schweinefleischerzeugung nach dem Anstieg im Vorjahr 2019 wieder moderat um 1,0 % sinken, was jedoch nicht für Entlastung sorgt, da zeitgleich der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch an Schweinefleisch um rund 200 g abnehmen werde.

Die Hauptkonkurrenten der EU am Weltmarkt für Schweinefleisch, die USA und Brasilien, werden laut Prognose der Rabobank 2019 aufgrund der dort steigenden Erzeugung mehr Fleisch für den Export zur Verfügung haben. So wird für das südamerikanische Land ein Produktionszuwachs von rund 4 % erwartet. Und auch die USA hat mit 68,23 Mio. Tieren ein neues Rekordhoch erreicht. Mittlerweile seien wieder einige brasilianische Exporteure für den russischen Markt zugelassen. Und für die Entwicklung der US-Exporte sei mitentscheidend, ob die Zölle für US-Schweinefleisch in Mexiko und China aufgehoben werden.