Aktivisten besetzen Tönnies-Schlachthof

Am Montag dieser Woche wurde der zum Tönnies-Konzern gehörende Schlachthof R. Thomsen in Kellinghusen für mehrere Stunden von der Aktionsgruppe „Tear Down Toennies“ besetzt. Die 26 Aktivisten blockierten die Zugänge zum Schlachthof, in dem sie sich zum Teil an Zäune und Tore ketteten. In der Folge musste der Schlachtbetrieb eingestellt werden. Außerdem wurden vom Dach aus Banner aufgehängt, auf denen unter anderem „Fight for all beings and our planet – until all are free“ („Kämpft für alle Lebewesen und unseren Planeten – bis alle frei sind“) stand. Nach eigener Aussage wollen die Aktivisten gegen die Zerstörung von Ökosystemen und des Klimas sowie für die Rechte der Arbeitnehmer in der Schlachtbranche kämpfen.

Während die Mitarbeiter des Schlachthofes und des Veterinäramtes das Gebäude umgehend verlassen konnten, benötigte die Polizei mit über 80 Einsatzkräften mehrere Stunden, um die Blockade aufzulösen. Ein Polizeisprecher erklärte, dass sich die Demonstranten während der Räumung größtenteils friedlich verhalten haben. Die Kosten für den Polizeieinsatz belaufen sich nach ersten Schätzungen dennoch auf eine Summe im niedrigen, fünfstelligen Bereich.

Tönnies-Unternehmenssprecher Dr. André Vielstädte verurteilte in einer Stellungnahme am Montagmorgen die Aktion. „Die Aktivisten verschaffen sich widerrechtlich Zugang zu Gebäude und verbarrikadieren sich. Das macht uns Angst und ist in keiner Weise zu tolerieren“, so Dr. Vielstädte. Am Standort in Kellinghusen arbeiten rund 70 Menschen und es werden täglich mehrere tausend Schweine geschlachtet.