ASP treibt Chinas Schweinefleischimporte in die Höhe

Die Folgen von Tierseuchen und Handelsfragen werden in diesem Jahr die Entwicklung am globalen Schweinemarkt wesentlich mitbestimmen. Davon geht die niederländische Rabobank in ihrer aktuellen vierteljährlichen Markteinschätzung aus. Besonders im Blickpunkt steht dabei China, der weltweit größte Produzent und Konsument von Schweinefleisch. Seit dem ersten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im August 2018 wurden dort landesweit bereits mehr als 900 000 Schweine im Zuge der Seuchenbekämpfung getötet; zudem werden immer wieder neue Fälle gemeldet, darunter auch in Großbetrieben. Die im Zuge der Seuchenbekämpfung erlassenen Transportverbote haben in den Schweinehochburgen zu Überschüssen und einem Preisverfall geführt, was den Erzeugern schwere Verluste bescherte. Nach Angaben des Nationalen Statistikbüros ist die Schweinefleischerzeugung in der Volksrepublik 2018 gegenüber dem Vorjahr um 0,9 % auf rund 54 Mio. t gesunken. Analysten zeigten sich davon überrascht, denn sie hatten infolge der niedrigen Preise und der Abstockung von Schweineherden mit einem Anstieg gerechnet. Der Abteilungsleiter für Marktfragen im Pekinger Landwirtschaftsministerium, Tang Ke, berichtete gegenüber der Presse, dass der Schweinebestand im Dezember 2018 um 4,8 % unter dem Vorjahresniveau gelegen habe und die Sauenherde sogar um 8,5 % abgestockt worden sei. Laut Statistikbüro gab es zuletzt rund 428 Millionen Schweine in China. Nach Einschätzung von Tang wird das Schweinefleischangebot zum konsumstarken Frühlingsfest Anfang Februar noch ausreichend sein; Preissteigerungen seien nicht zu erwarten. Für das zweite Halbjahr 2019 rechnet er jedoch aufgrund der Bestandsentwicklung mit einem knappen Angebot und anziehenden Preisen am Schweinemarkt. Tang empfahl deshalb den Schweinehaltern, ihre Bestände rechtzeitig wieder aufzustocken. In den direkt betroffenen ASP-Gebieten kann die Wiedereinstallung allerdings frühestens nach sechs Monaten erfolgen. AgE