Beringmeier: Hauspreis-Gebaren riecht nach Abstimmung

Schlachtschweine sind rege gefragt, weil das Angebot im Hinblick auf die Nachfrage vergleichswiese klein ausfällt. Deshalb ist der Ärger unter den Landwirten groß, dass die führenden Schlachter Deutschlands, darunter die beiden großen westfälischen Unternehmen Tönnies und Westfleisch, von der Preisempfehlung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften abweichen und sogenannte „Hauspreise“ zahlen, die drei Cent unter dem Nordwestpreis liegen.„Das Gebaren der großen Schlachter ist besorgniserregend“, so Hubertus Beringmeier, Vorsitzender des WLV-Veredlungsausschusses in einer Pressemitteilung des WLV. Während mittelständische Unternehmen und die Erzeugergemeinschaften ihren Lieferanten und Mitgliedern den Nordwestpreis zahlten, gelinge es den Marktführern wie von Zauberhand eine eigene Linie bei der Preisgestaltung zu finden. „Für mich riecht das nach Abstimmung“, so Beringmeier.Er appelliert an die Schweinehalter, ihr Vermarktungsverhalten kritisch zu hinterfragen und zu prüfen, wer ein verlässlicher Marktpartner sei. „Ich will, dass der Vereinigungspreis die Richtschnur bleibt“, betonte Beringmeier. Die Erzeugergemeinschaften zahlten ihren Mitgliedern den ermittelten Preis und übernähmen damit die wirtschaftliche Verantwortung für ihr Tun. Dies wünsche er sich auch von den großen Schlachtunternehmen. Deren Verhalten schwäche die Wettbewerbskraft der heimischen Schweinehalter und gefährde die Bedeutung des Nordwestpreises insgesamt.