SUS 2/2018

Brennpunkt: Streit um Fleischkennzeichnung

Lange wurde über die Umsetzbarkeit und Sinnhaftigkeit der Haltungskennzeichnung diskutiert. Nun macht mit Lidl ausgerechnet ein Discounter den Aufschlag: Ab April zeichnet der Händler frisches Schweinefleisch mit einem sogenannten Haltungskompass aus. In dem vierstufigen Modell soll der Verbraucher die Wahl haben zwischen gesetzlichem Standard, Standard mit mehr Tierwohl, Auslaufhaltung und Bio.Auf den Vorstoß des LEH hat der Deutsche Bauernverband reagiert und ein mehrstufiges Kennzeichnungssystem ins Spiel gebracht. Allerdings sollen hier nicht die Stalltypen, sondern die gegenüber den gesetzlichen Anforderungen erhöhten Standards ausgezeichnet werden.
Beide Varianten bauen darauf, dass der Verbraucher beim Fleischkauf bewusster agiert und durch den Mehrpreis die gewünschte Haltung honoriert.Doch Erzeuger haben Sorge, dass die höheren Logistikkosten auf sie abgewälzt werden. Und für mittelständische Schlachtbetriebe ist die Aufspaltung des Fleischangebotes schwer zu realisieren. Zudem kann jedes weitere Labeling die Zukunft der ITW infrage stellen.
Grundsätzlich ist die Branche offen für eine Haltungskennzeichnung. Sie verbindet damit aber klare Bedingungen und Erwartungen. Wie diese aussehen, lesen Sie in der neuen SUS-Ausgabe 2/2018 im Brennpunkt "Fleisch: Streit um Kennzeichnung" ab Seite 8.