Brexit verunsichert britischen Schweinesektor

Das Wachstum der Schweineproduktion im Vereinigten Königreich soll sich 2019 fortsetzen, jedoch geringer ausfallen als in diesem Jahr. So lautet die jüngste Prognose der britischen Absatzförderungsorganisation für Landwirtschaft und Gartenbau (AHDB), die aufgrund des bevorstehenden Brexit allerdings mit größeren Unsicherheiten als üblich behaftet ist. Nach Einschätzung der Experten dürften im laufenden Jahr rund 10,75 Mio. Schweine geschlachtet werden, was gegenüber 2017 einem Zuwachs von 3,2 % entsprechen würde. Die daraus resultierende Schweinefleischerzeugung soll um 3,4 % auf 934 000 t steigen. Bei einer laut AHDB zuletzt um 1,5 % gewachsenen Sauenherde und moderaten Produktivitätszuwächsen dürfte das Schlachtaufkommen 2019 um 2,5 % auf 11,02 Mio. Schweine und die Fleischerzeugung mit derselben Rate auf 957 000 t zunehmen. Unterstellt ist hierbei, dass es nach dem Brexit bis 2021 eine Übergangsphase mit der Europäischen Union gibt, die den beiderseitigen Marktzugang sichert. Sollte das nicht der Fall sein, könnten die britischen Farmer im Frühjahr 2019 ihre Sauenschlachtungen drastisch herunterfahren, weil Schlachtkörper wegen der Zollbelastung nicht mehr so einfach zur Verarbeitung auf den Binnenmarkt geliefert werden könnten. Gleichzeitig würden laut diesem Szenario die Schweinefleischimporte aus der EU merklich teurer werden und die Schweinefleischproduktion im Königreich bis 2021 um gut ein Fünftel auf annähernd 1,20 Mio. t zulegen. Ob dafür aber die Kapazitäten vorhanden sind, wurde nicht erläutert. Bei einem geordneten Übergang erwartet die AHDB dagegen bis 2021 nur einen Zuwachs gegenüber 2018 um rund 7 % auf 1,0 Mio. t. AgE